Um soziale Ausgrenzung zu verhindern, erhalten viele Bürgergeld-Empfänger einen sogenannten Sozialausweis. Mit der Hilfe des Passes profitieren einkommensschwache Haushalte von zahlreichen Rabatten. Trotz wenig Geld können sie sich auf diese Weise einiges leisten.
Der Sozialausweis oder -pass steht vielen Menschen mit geringem Einkommen zu. Wer ihn erhält, darf sich auf einige Ermäßigungen freuen. So wollen Kommunen verhindern, dass Bürger mit wenig Geld auf dem Konto soziale Isolation erfahren müssen.
Finanzelle Entlastung: Bürgergeld-Empfänger erhalten Sozialausweis
Ob ein Besuch im Theater, Schwimmbad oder Tierpark ‒ wer nur wenig Geld zur Verfügung hat, muss auf solche Aktivitäten häufig verzichten. Das Resultat ist ein Gefühl der sozialen Isolation. Eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) belegt, dass ein Zusammenhang zwischen Einsamkeit und einem geringen Einkommen existiert. Und Einsamkeit schlägt auf Körper und Psyche. Sie macht krank, erklären Experten, da sie etwa das Depressionsrisiko erhöht.
Damit es nicht zur sozialen Ausgrenzung kommt und auch Bürger mit weniger Geld auf dem Konto am kulturellen Leben teilhaben, stellen viele Kommunen einen sogenannten Sozialpass oder Sozialausweis zur Verfügung. Wer zum Beispiel in der bayerischen Hauptstadt lebt, kann den “München-Pass” beantragen. Einkommensschwache Menschen aus Bremen stellen einen Antrag auf den “Bremen-Pass”. Allerdings handelt es sich keinesfalls um ein bundesweit einheitliches Angebot. Kommunen steht es grundsätzlich frei, ihren Bürgern einen solchen Ausweis zur Verfügung zu stellen oder nicht.
Das sind die Voraussetzungen für den Sozialausweis
Je nachdem, wo Bürgergeld-Empfänger leben, können die Vorteile demnach anders aussehen. Oft ist es beispielsweise möglich, die öffentlichen Verkehrsmittel mit Rabatt zu nutzen oder ermäßigte Eintrittskarten für einen Besuch im Museum zu erwerben. Auch Bildungsangebote können Teil des Programms sein. Damit Bürgergeld-Empfänger den Sozialausweis erhalten, müssen sie einen eigenständigen Antrag bei der zuständigen Behörde ihrer Region stellen.
Auch Menschen, die Sozialgeld beziehen, können den Pass beantragen. Wichtig ist, die Bedürftigkeit mit der Hilfe eines Bescheids nachzuweisen. Vor allem für Familien und für Bürger, die sich einsam fühlen, kann sich der Antrag lohnen. So können diese wieder am gesellschaftlichen Leben teilhaben, ohne einen leeren Geldbeutel zu riskieren.