Naturschutzverbände rufen dazu auf, ein besonders nützliches Insekt umgehend zu melden. Dies dient unter anderem der Artenzählung exotischer Tiere, die eine neue Heimat in unseren Breiten gefunden haben.
Insekt breitet sich aus
Dieses Insekt lebt ursprünglich in Graslandschaften und weniger humanisierten Gegenden Europas und großen Teilen Asiens. Auch wenn es eigentlich gar nicht in Deutschland beheimatet ist, hat es bereits seit über zehn Jahren einen neuen Lebensraum am Kaiserstuhl und in jüngster Zeit auch in anderen klimatisch günstigen Gegenden Deutschlands gefunden. In Hessen gab es im Sommer 2022 bereits ca. 1.000 Meldungen.
Gerade durch die heißen und trockenen Sommer in den letzten Jahren konnte sich die Population dieser Art verbreiten. Das Insekt ist ein großer Jäger, der seiner Beute auflauert und dann blitzschnell zuschnappt. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) bittet daher in diesem Jahr wieder alle Menschen in der Region darum, Sichtungen sofort zu melden. Eine Meldung funktioniert dabei ganz unkompliziert online.
Interessante Informationen
Auch wenn das Insekt ein lauernder Jäger ist, ist es für den Menschen vollkommen harmlos. Entgegen der landläufigen Meinung ist dieses Tier weder beißend noch giftig. Die Weibchen werden bis zu siebeneinhalb Zentimeter groß. Die Farben variieren stark: Es gibt Exemplare, die zartgrün sind oder strohfarben, aber auch braun. Die Rede ist von der Europäischen Gottesanbeterin, die ihren Lebensraum eigentlich am Mittelmeer hat. Da die vergangenen Wochen in Hessen sehr nass und recht kühl waren, hatten es die Jungtiere nicht sonderlich leicht. Die schöneren und sonnigen Tage der letzten Zeit sollten den Wärme und Trockenheit liebenden Insekten dienlicher gewesen sein.
Dieses nützliche Insekt bitte melden
Die Gottesanbeterin hält sich bei uns vorzugsweise in Obstgärten und auf Kulturflächen auf. Sie ist trotz ihrer imposanten Größe nicht leicht zu erkennen, da sie sich sehr geschickt tarnen kann. Ihr großer Vorteil besteht für uns darin, dass sie auf natürliche Weise bei der Bekämpfung verschiedener Schädlinge hilft. Die Gottesanbeterin steht in Deutschland unter Artenschutz und darf somit weder gefangen, als Haustier gehalten oder getötet werden.
Es ist wichtig, die Tiere zu melden, da ihre Ausbreitung ein sehr aussagekräftiger Indikator für die klimatische Entwicklung unserer Breiten ist. Bleibt die Population stabil, werden heimischen Insekten nicht zu stark dezimiert und ihr Nutzen für unsere Kulturlandschaften ist in der Balance.