Fachkundige Metzger gibt es leider immer weniger in deutschen Städten. Die verbliebenen wissen aber stets gut Bescheid. Aktuell warnen einige Metzger manche Kunden sogar vor einem bestimmten Fleisch und raten vom Kauf ab.
Ein eigentlich einfaches Produkt sorgt gerade für Diskussionen unter Fleischliebhabern: Metzger warnen ihre Kunden vor einer bestimmten Sorte Fleisch, die es, vor allem wenn man sich nicht auskennt, zu meiden gilt.
Die Bequemlichkeit an der Theke hat ihren Preis
Im Kühlregal glänzen sie sauber verpackt, fertig zugeschnitten und frei von Knochen: Hähnchenbrustfilets. Für viele die erste Wahl beim Einkauf – schnell zubereitet, kein Aufwand. Doch dieser Komfort hat seinen Preis. Und der ist laut einem erfahrenen Fleischer nicht nur hoch, sondern auch unnötig. Der TikTok-Metzger “Meatdad” bringt es auf den Punkt: Zwei Bruststücke kosten oft mehr als ein ganzes Huhn – und liefern dabei nur einen Bruchteil dessen, was im kompletten Tier steckt. Wer sich also allein auf Filets verlässt, verschenkt nicht nur Geld, sondern auch wertvolles Fleisch.
Dazu kommt: Das Wissen, wie man ein ganzes Huhn zerlegt, ist vielerorts verlorengegangen. Dabei war es früher in vielen Haushalten selbstverständlich. Und auch heute braucht es nur ein kurzes Tutorial im Netz – und schon entstehen aus einem Huhn mehrere Mahlzeiten, vom Schmorgericht bis zur selbstgekochten Brühe. Was viele aber nicht wissen: Auch der sogenannte Hühnerrahmen, also der Rücken mit Restfleisch, eignet sich ideal für Brühen oder Fonds. Die Reste landen nicht im Müll, sondern in der Suppe – ganz im Sinne nachhaltigen Kochens. So verwerten clevere Haushalte rund 75 bis 80 Prozent des Tiers.
Metzger, Kunden, Fleisch – und der Trick, der alles verändert
Die eigentliche Überraschung steckt aber in der Rechnung: Denn laut US-Lebensmitteldaten kosten Hähnchenbrustfilets im Schnitt fast 60 Prozent mehr als ein ganzes Tier. Wer regelmäßig Huhn kauft, spart durch den Wechsel mehrere Euro pro Woche – und hat gleichzeitig mehr auf dem Teller. Doch nicht nur finanziell lohnt sich der Aufwand. Selbst zerlegtes Fleisch enthält kaum zugesetzte Flüssigkeit oder Konservierungsstoffe. Das bedeutet: besserer Geschmack, mehr Kontrolle über das Produkt und ein echtes Qualitätsplus – besonders für Familien mit Kindern oder ernährungsbewusste Genießer.
Und wer denkt, ein ganzes Huhn müsse sofort verbraucht werden, irrt. Wer das Tier einmal zerlegt, kann die Teile einfach portionsweise einfrieren – für Currys, Suppen oder Ofengerichte. So wird aus einer einmaligen Vorbereitung ein langfristiger Küchenvorrat. Ein ganzes Huhn mag auf den ersten Blick mehr Arbeit bedeuten. Doch wer es selbst verarbeitet, spart Geld, lernt dazu und gewinnt echten Geschmack zurück. Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung – für Küche, Geldbeutel und Gewissen.