Millionen haben es genutzt: Produkt aus der Kindheit wird eingestellt

In einem gläsernen Schaukasten sind mehrere Handheld Konsolen, Retro Konsolen, Nintendo und Gameboys ausgestellt. Bunt und sichtbar alt sind sie für eine Ausstellung über das Gaming gedacht.
Symbolbild © imago/Christian Grube

Viele kennen es noch aus ihrem eigenen Leben. Ein beliebtes Produkt aus der Kindheit vieler Menschen wird überraschend eingestellt. Nach so vielen Jahren wird der Dienst beendet und kommt auch nicht wieder zurück.

Produkte, Dienste und Konsumgüter kommen und gehen. Doch dass nun ein so ikonisches Produkt eingestellt wird und für immer verschwindet, trifft viele Menschen sehr. Verbinden doch viele von uns mit diesem Produkt, das eingestellt wird, geliebte Erinnerungen und besondere Momente aus der Kindheit. Aber den Lauf der Zeit kann schließlich keiner aufhalten.

Der Aufstieg von ICQ: So begann alles

Am 26. Juni endet eine Ära des Internets. Der legendäre ICQ-Messenger, einst das Kommunikationsmittel der Wahl für Millionen Nutzer, stellt seinen Dienst ein. In den 1990er-Jahren prägten ICQ und der MSN Messenger die Art und Weise, wie Menschen weltweit miteinander kommunizierten. Diese Entscheidung markiert das Ende einer bedeutenden Epoche in der digitalen Kommunikation. 1996 entwickelte die israelische Firma Mirabilis den ICQ-Messenger, der schnell zu einem der wichtigsten Kommunikationsmittel im Internet wurde. In einer Zeit, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte und SMS teuer waren, bot ICQ eine revolutionäre Alternative.

Nutzer konnten jederzeit Nachrichten und Bilder verschicken, die der Empfänger bei seiner nächsten Online-Verbindung erhielt. Der berühmte “ohoh-Sound” und das Blinken des Programms bei eingehenden Nachrichten sind vielen bis heute im Gedächtnis geblieben. Während man sich noch minutenweise per Modem oder ISDN einwählte, bot ICQ eine Plattform, die den Austausch von Nachrichten einfach und zugänglich machte. Diese Innovation war bahnbrechend und setzte neue Standards.

Lesen Sie auch
Bis 15.000 Euro: Altes Spielzeug erreicht heute Rekordvermögen

Übernahmen, Niedergang und Abschied

Nach der Übernahme durch AOL und später durch einen russischen Betreiber, der auch den VK Messenger betreibt, verkündete dieser nun das Ende von ICQ. Eine Erklärung für die Einstellung bleibt aus, lediglich der VK Messenger wird als Alternative genannt. Der Funktionsumfang von ICQ stagnierte seit Jahren, und die App verschwand aus den App-Stores. Mit der Verbreitung moderner Plattformen wie WhatsApp verlor ICQ zunehmend an Bedeutung und konnte nicht mehr mithalten.

Das Ende von ICQ weckt nostalgische Erinnerungen an das vertraute “ohoh” und die Zeiten intensiver Online-Kommunikation. Doch die digitale Welt hat sich weiterentwickelt und leistungsfähigere Kommunikationsmittel haben ICQ ersetzt. Die Einstellung des Dienstes markiert das Ende einer Ära, die viele mit den Anfängen des Internets verbinden, und er bleibt ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der digitalen Kommunikation.