Millionen notwendig: Deutsche Schwimmbäder vor möglichem Aus

Eine Thermenlandschaft samt Schwimmbecken, Palmen, Bäumen und Liegen ist von oben zu sehen. Zahlreiche Badegäste amüsieren sich, gehen schwimmen oder entspannen. Auf den Liegen haben die Gäste Handtücher abgelegt.
Symbolbild © imago/MiS

Jahr für Jahr verschwinden bundesweit bis zu 80 Bäder. Auch jetzt stehen Schwimmbäder vor dem Aus, weil sie nicht saniert werden und die finanzielle Unterstützung fehlt. Verbände fordern nun Hilfe ein. 

Deutschlands Bäder stecken in einer handfesten Krise. Geld und Unterstützung fehlen. Wenn sich nichts verändert, droht zahlreichen Hallenbädern die Schließung.

Schwimmbäder vorm Aus ‒ das Geld fehlt

Jedes siebte Schwimmbad wird in den nächsten Jahren womöglich schließen müssen, schätzt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Demnach ist eine Sanierung der Bäder unbedingt erforderlich, um sie zu retten. Viele sind marode. Experten betonen, dass Hallenbäder vor allem für die Ausbildung von Rettungsschwimmern, aber auch für den generellen Schwimmunterricht unverzichtbar sind. Zuschüsse in Millionenhöhe, etwa für die kommunalen Bäder in Thüringen, reichen allerdings nicht aus.

Nun wird noch mehr Unterstützung gefordert, um die Existenz der Schwimmbäder zu sichern. Unter anderem verlangt der Thüringer Heilbäderverband, dass das Bundesland einen Teil der Betriebskosten dauerhaft übernimmt. Denn diese sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Erste Probleme zeichnen sich in Deutschland bereits ab: Weil der Schwimmunterricht vielerorts häufiger ausfällt, bleiben Schulkinder oft auf der Strecke. Laut Forsa-Umfrage soll sich die Zahl der Nichtschwimmer erhöht haben. Zudem beläuft sich der Sanierungsstau nach Informationen der DLRG unter Bezugnahme auf eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Badewesen auf mehrere Milliarden Euro.

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Fehlendes Geld nicht das einzige Problem: Auch dieser Faktor spielt eine Rolle

Allerdings ist nach Meinung von Experten nicht nur eine finanzielle Unterstützung für Schwimmbäder erforderlich. In deutschen Bäderbetrieben fehlen bundesweit Fachkräfte. Deshalb werden unter anderem eine bessere Vergütung für das Personal, aber auch mehr Ausbildungsplätze gefordert. Der Schwimmverband Nordrhein-Westfalen setzt sich zudem dafür ein, dass der Erhalt der Bäder verbindlich zur kommunalen Kernaufgabe erklärt wird. Fest steht, dass weitere Betriebe nach und nach verschwinden werden, falls gezielte Förderprogramme und Investitionen ausbleiben. Für diese bleibt zu hoffen, dass sich Lösungen finden. Allerdings ist unklar, wann und ob es diese in naher Zukunft geben wird und wer sich beteiligt.