Mit fast 250 Filialen: Deutsche Discounter-Kette Kodi ist insolvent

Der Eingang einer Kodi-Filiale, die gerade eine Kundin betritt. Neben dem Eingang befindet sich rechts ein Aufsteller, der ankündigt, dass für 700 Artikel der Preis dauerhaft gesenkt wurde. Links neben dem Eingang stehen verschiedene fahrbare Regalwagen, in denen sich unterschiedliche Produkte befinden. Vorne stehen die Preisschilder.
Symbolbild © imago/Revierfoto

Mit fast 250 Filialen musste die deutsche Discounter-Kette Kodi Insolvenz anmelden. Während das Unternehmen noch um die Existenz kämpft, interessiert sich bereits die Konkurrenz für die Filialen.

Immer mehr Unternehmen kämpfen um ihr Überleben und ein Ende ist laut Experten wohl auch vorerst nicht in Sicht. Die beliebte deutsche Discounter-Kette Kodi musste Insolvenz anmelden. Und die Konkurrenz streckt bereits ihre Fühler aus.

November 2024: Paukenschlag für knapp 2.000 Beschäftigte

Ende November war es soweit: Die Geschäftsführung der deutschen Discounter-Kette Kodi meldete beim zuständigen Amtsgericht Insolvenz an. Allerdings sollte das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung stattfinden. Die Geschäftsführung blieb somit voll handlungsfähig und bekam Sachverständige zur Seite gestellt. Die Löhne und Gehälter der 1.800 Mitarbeiter sicherte das Insolvenzgeld. Doch nach massiven Umsatzeinbrüchen in Millionenhöhe sah man keine andere Chance mehr. Hinzu kommen die Kostensteigerungen in den Bereichen Energie, Werbung, Transport und Personal. Außerdem steigt der Konkurrenzdruck mit großen Ketten wie Tedi und Action. Auch der Online-Händler Temu, der regelrechtes Preisdumping betreibt, nimmt Kodi die Kunden weg, so die Geschäftsführung.

Kodi kämpft – Konkurrenz bringt sich bereits in Stellung

Lesen Sie auch
Verzweifelt: Millionen Bürgergeld-Empfänger erhalten keine Arbeit

Noch gibt sich die Kette mit ihren 238 Filialen jedoch nicht geschlagen. Im Frühling dieses Jahres soll der Sanierungsplan dem Gericht und den Gläubigern vorgestellt werden. Stimmen beide Parteien zu, beendet das Gericht das Insolvenzverfahren und Kodi hat sich gerettet – vorerst. Danach folgt die Umsetzung des Plans. Konkrete Maßnahmen gelangten bislang nicht an die Öffentlichkeit.

Doch auch wenn noch nicht alles verloren scheint, hält dies die Konkurrenten nicht davon ab, sich schon einmal in Stellung zu bringen. Drei Händler haben bereits Interesse an einigen Kodi-Filialen begründet. Zum einen zeigt Edeka Rhein-Ruhr Interesse an der Gewerbefläche. Diese sind mit 350 Quadratmetern für einen Supermarkt zwar zu klein, könnten aber dem Getränke-Partner trinkgut zugutekommen. Diese könnten in den Kodi-Filialen eröffnen. Zum anderen gibt es den türkischen Supermarktbetreiber Canan Karadag aus Köln. Er verhandelt über zehn Kodi-Filialen und möchte mit der Integrierung seiner Marke Karadag seine Anzahl an Filialen verdoppeln. Schlussendlich wirbt auch Konkurrent Tedi um einige Standorte. Welche Standorte verkauft werden und in welche Hände sie fallen, wird die Zukunft zeigen.