Mit neuer Masche: Aktivisten sorgen für Großkonzern-Schließungen

Aktivisten besetzen ein Haus.
© animalrebelliondeutschland/meatthevictimsger/Instagram

Politische Aktivisten gehen nun mit einer neuen Masche vor und zwingen so inzwischen sogar Großkonzerne, ihre Türen dichtzumachen.

In Backnang in Baden-Württemberg kam es gestern zu massiven Protesten. Politische Aktivisten gingen mit Blockaden und Rauchfahnen vor und forderten die Schließung eines Großkonzerns. Kann das wirklich gut gehen und ist die Kritik berechtigt?

Aktivisten sorgen für Aufsehen

Der erste Eindruck täuscht. Bei den Aktivisten handelt es sich ausnahmsweise nicht um Mitglieder der viel besprochenen “Letzten Generation”. Zwar sind diese auch immer noch aktiv und haben erst in der letzten Woche dieses bekannte Gebäude in Karlsruhe verschandelt, aber dieses Mal sind es extreme Tierschutzaktivisten, die für Aufsehen sorgen. Am gestrigen Freitagmorgen nahmen sie das Haus eines Großkonzerns ein, indem sie auf dessen Dach stiegen. Hier stellten sie mit Plakaten und Farbe die Forderung, dass das Unternehmen ab sofort schließen solle.

Aktivisten fordern Schließung dieses Großkonzerns

Die Tierschützer sind Teil des Kollektivs “Animal Rebellion Deutschland”. Schon ab 7 Uhr am Morgen kletterten fünfzig Aktivisten auf das Gebäude der Metzgerei Kühnle und erklärten, dass die Schließung des Großkonzerns jetzt besiegelt sei. Das ist natürlich nicht der Fall, sondern allein der Wunsch der Tierschutzaktivisten. Dennoch, trotz des harten Vorgehens ist die Kritik nicht unberechtigt. Der Backnanger Schlachtbetrieb, der mit zur Metzgerei Kühnle gehört, hat in der Vergangenheit vermehrt schlechte Schlagzeilen gemacht. Die Tiere wurden dort unter schrecklichen Bedingungen auf unfassbar engem Raum gehalten, sodass sie permanent ihrem eigenen Kot ausgesetzt waren. Ohne Narkose hatte man Kühe und Schweine mit Stromschlägen ruhiggestellt. Grenzenlose Qualen mussten die Tiere hier täglich erleiden.

Lesen Sie auch
300 Mitarbeiter: Deutsche Traditionsfirma landet in der Insolvenz

Kritik nicht unberechtigt

Während die Metzgerei Kühnle immer noch in Betrieb ist, hat der hauseigene Schlachthof zunächst geschlossen. Nach einer Renovierung soll dieser aber wieder öffnen. Das möchten die Aktivisten von “Animal Rebellion Deutschland” auf jeden Fall verhindern. Und es geht ihnen nicht nur um diesen Schlachthof, sondern um Schlachthöfe im Allgemeinen. Als Beispiel musste aber der Schlachthof Kühnle herhalten. Denn auch für überzeugte Fleischesser gilt: Hier herrschten grausamste Bedingungen, die man wirklich keinem Lebewesen wünscht.