Mutationen: Neues Corona-Virus im Anmarsch – Bürger in Sorge

Eine mikroskopisch kleine Ansicht einer Coronavirus-Zelle verdeutlicht, wie das gefährliche Covid-Virus genau aussieht. Es sind mehrere Viren zu sehen und sie ähneln einer Bakterienzelle.
Symbolbild © istockphoto/BlackJack3D

Ein neues Corona-Virus ist auf dem Vormarsch – und es macht Experten nervös. Wie gefährlich ist die Mutation wirklich? Die Sorge in Deutschland wächst – bei Bürgern und Behörden.

Eine neue Mutation und damit ein neues Corona-Virus breitet sich weltweit aus – was das für die kommenden Monate bedeutet, ist noch nicht ganz klar, doch wie auch damals ist jetzt eine gute Informationslage gefragt.

Ein leiser Wandel im Infektionsgeschehen

Während die COVID-19-Fallzahlen in vielen Regionen auf einem niedrigen Niveau verharren, zeichnet sich im Hintergrund eine Veränderung ab: Die Variante NB.1.8.1, ein Abkömmling der Omikron-Linie JN.1, gewinnt zunehmend an Verbreitung. In Deutschland wurde sie erstmals Ende März 2025 nachgewiesen; bis Anfang Mai stieg ihr Anteil an den sequenzierten Fällen auf 16,7 %. Weltweit vervierfachte sich ihre Prävalenz im April, und in Ländern wie Indien wurde ein signifikanter Anstieg der COVID-19-Fälle beobachtet, der mit dem Auftreten von NB.1.8.1 in Verbindung gebracht wird.

Die Variante weist Mutationen im Spike-Protein auf, insbesondere an den Positionen 435, 445 und 478, die ihre Bindungsfähigkeit an den ACE2-Rezeptor erhöhen und die Wirkung neutralisierender Antikörper abschwächen könnten. Trotz dieser Veränderungen gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass NB.1.8.1 schwerere Krankheitsverläufe verursacht als frühere Varianten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das zusätzliche globale Gesundheitsrisiko durch NB.1.8.1 derzeit als gering ein.

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Neues Corona-Virus – globale Reaktionen und Empfehlungen

Trotz der erhöhten Übertragbarkeit von NB.1.8.1 bleiben die derzeit zugelassenen COVID-19-Impfstoffe wirksam gegen symptomatische und schwere Verläufe. Studien zeigen, dass geboosterte Mäuse ähnliche oder nur geringfügig niedrigere neutralisierende Antikörpertiter gegen NB.1.8.1 entwickeln. Die WHO empfiehlt weiterhin den Einsatz von monovalenten JN.1- oder KP.2-Impfstoffen.

In den USA wurde NB.1.8.1 in mehreren Bundesstaaten nachgewiesen, darunter Kalifornien, Ohio, Rhode Island, Hawaii und Washington. Obwohl die Fallzahlen derzeit noch niedrig sind, wird die Variante genau beobachtet. In Australien wurde NB.1.8.1 in mehreren Bundesstaaten festgestellt, darunter Victoria, New South Wales und Western Australia. Die Gesundheitsbehörden rufen die Bevölkerung dazu auf, ihre Impfungen auf dem neuesten Stand zu halten. In risikoreichen Umgebungen sollte man Schutzmaßnahmen ergreifen. Die Kombination aus NB.1.8.1 und anderen respiratorischen Erkrankungen wie Influenza und RSV könnte die Gesundheitssysteme zusätzlich belasten. Die Entwicklung von NB.1.8.1 zeigt, dass das Coronavirus weiterhin mutiert und neue Herausforderungen mit sich bringt. Eine kontinuierliche Überwachung, Anpassung der Impfstrategien und die Einhaltung von Schutzmaßnahmen bleiben auch 2025 entscheidend.