Nach 100 Jahren: Kult-Lebensmittel-Hersteller ist pleite gegangen

In einem Netto stehen zwei Kunden vor einem Regal voll Gemüse und Obst in Gläsern und Dosen. Die beiden schauen sich gerade ene Dose an, die einer von den beiden in der Hand hält.
Symbolbild © imago/Martin Wagner

Nach über 100 Jahren muss nun ein weiterer Kult-Lebensmittel-Hersteller den schwierigen Schritt in die Insolvenz gehen, denn das Unternehmen ist pleite. Die wirtschaftliche Situation ließ keine andere Entscheidung mehr zu.

Einfach wird es für diesen Kult-Lebensmittel-Hersteller wohl nicht werden. Es ist einfach keine Besserung der Lage in Sicht, sodass das Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen musste.

Ein Unternehmen mit Traditionen: Kunden schätzten die Auswahl

Wohl kaum ein Supermarkt oder Discounter kommt ohne die Produkte dieses Kult-Lebensmittel-Herstellers aus. Seit seinem Geschichtsbeginn vor fast 140 Jahren mutierte die einst kleine Firma zu einem großen internationalen Weltkonzern. Auch wir in Deutschland finden in unseren Supermärkten und Discountern die Erzeugnisse dieses Herstellers. Obwohl die Kundschaft heutzutage bewusst zu anderen Lebensmitteln greift, stellte die Firma während der Coronapandemie einen Großteil der Lebensmittelversorgung. Gerade in Bezug auf die Vorratshaltung und die Haltbarkeit von Nahrungsmitteln preschte das Unternehmen in den 1880er-Jahren vor. Die Produkte sind vielfältig und sowohl in Konserven als auch in Gläsern erhältlich. Viele Haushalte haben genau diese in großer Zahl in ihren Vorratsräumen stehen. Doch nun soll alles anders kommen.

Erschwerte Bedingungen: Kult-Lebemsmittel-Hersteller muss Insolvenz anmelden

In den Supermärkten und Discountern in Deutschland findet man gängeweise Regale, in denen verschiedene Obst- und Gemüsesorten so eingelegt sind, dass man sie gut auf Vorrat kaufen und in Notzeiten verwenden kann. Gerade während der Coronapandemie profitierte die Del Monte Food GmbH von diesem Gedanken. Da Lockdowns und die anschließenden Empfehlungen zur Kontaktminimierung ein tägliches Einkaufen unmöglich machten, kauften die Verbraucher ihre Vitamine auf Vorrat. Um dieser erhöhten Nachfrage gerecht werden zu können, produzierte das Unternehmen ordentlich nach.

Lesen Sie auch
Freibad-Übergriffe steigen: Betroffene Mutter meldet sich zu Wort

Doch nach 139 Jahren muss Del Monte Insolvenz anmelden. Laut Aussage des Unternehmens trifft es nur die amerikanische Muttergesellschaft. Sie hat die sogenannte Chapter-11-Insolvenz nach US-amerikanischem Recht beantragt. Ähnlich wie im deutschen Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung läuft der Betrieb weiter: Die Geschäftsführung bleibt und sucht nach einer eigenständigen Lösung. Ersten Schätzungen zufolge hat das Unternehmen 10.000 bis 25.000 Gläubiger. Die Schwierigkeiten begründet der Konzern nicht nur mit den höheren Kosten, sondern auch durch das veränderte Einkaufsverhalten der Menschen. Die Kunden würden lieber auf frisches Obst und Gemüse zurückgreifen. So sei man auf den hohen Beständen sitzen geblieben. Nun soll Del Monte verkauft werden. Dies sei die einzige Möglichkeit, das Unternehmen wieder auf Spur zu bringen.