Nach 100 Jahren: Nächster deutscher Familienkonzern ist insolvent

Die Front eines geschlossenen Ladens
Symbolbild © istockphoto/steved_np3

Es ist eine mehr als traurige Nachricht, die jetzt medial geht. Aber dieser deutsche Familienkonzern meldet nach mehr als 100 Jahren Insolvenz an. Hier heißt es nun Abschied nehmen.

Durch die Coronapandemie, aber nicht zuletzt auch die Inflation und steigenden Energiepreise schaffen es viele Unternehmen nicht mehr, grüne Zahlen zu schreiben. Immer wieder müssen Traditionsgeschäfte schließen, und nun ist auch der nächste deutsche Familienkonzern pleite. Dabei handelt es sich um ein besonders traditionsreiches Unternehmen, das bereits mehrere 100 Jahre alt ist.

Aufträge wurden immer weniger

Die Rede ist von Umeta aus Bielefeld. Seit 1926 produzierte der Familienkonzern Teile für Maschinen und hat es damit – nach eigenen Aussagen – sogar zum Weltmarktführer geschafft. Dass es nun Insolvenz anmelden musste, trifft viele Leute hart.

Verwalter für die Insolvenz des Familienunternehmens ist nach Medienberichten York Tilmann Streitbörger, ein Rechtsanwalt. Offenbar konnte Umeta in den letzten Jahren immer weniger Aufträge einstreichen – egal, ob national oder international. Der Familienkonzern hatte sich auf Schmiernippel spezialisiert. Diese kleinen Kugelventile sind mit Verschlüssen versehen, die man an Maschinen anbringt, die man schmieren muss. Die Schmiernippel braucht man auf der ganzen Welt, wenn man die verschiedensten Maschinen aus der Industrie für längere Zeit verwenden will.

Lesen Sie auch
Viele ahnungslos: Neue Schilder an deutschen Wäldern platziert

Ursprünglich gründete Herman Ulrichskötter Umeta in Gütersloh noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges. Später verlagerte sich der Sitz dann nach Bielefeld. Das war im Jahr 1973. Die Geschäftsleitung übernahm ab dem Jahr 1993 Frank Maser. Zu diesem Zeitpunkt expandierte der Familienkonzern auch mit Filialen in Amerika. Erst im letzten Jahr investierte Umeta offenbar in neue Waschroboter und Automaten für die Herstellung der Schmiernippel.

Ein ganz besonderes Produkt

Doch die Insolvenz konnte der Familienkonzern nicht aufhalten. Selbst die Löhne und Gehälter für die Mitarbeiter und Angestellten konnte die Firma nicht mehr aufbringen. In den kommenden Monaten muss jetzt die Agentur für Arbeit einspringen, damit die Mitarbeiter ihr Geld erhalten. Dennoch läuft die Produktion weiter. Der Insolvenzverwalter des Familienunternehmens sucht eine Lösung. In den Medien erklärt er, dass die Firma ein besonderes Produkt herstellt, das überall auf der Welt Einsatz findet.