Nach 100 Jahren: Nächster deutscher Traditionsbetrieb ist pleite

Eine Werkshalle von einem Unternehmen ist zu sehen. Die Maschinen stehen still und keine Arbeiter sind zu sehen. Das Unternehmen ist in der Industrie ansässig und stellt auf Fließbändern wichtige Produkte her.
Symbolbild © istockphoto/mediaphotos

Jetzt ist es raus: Nach 100 Jahren kämpft dieser Traditionsbetrieb um die eigene Existenz. Ob das Unternehmen die derzeitigen Herausforderungen meistern wird, ist unklar. Es hat vor wenigen Tagen Insolvenz angemeldet. 

Der nächste Traditionsbetrieb aus Deutschland ist einer Insolvenz zum Opfer gefallen. Dabei mangelt es offenbar nicht an Aufträgen. Dennoch steckt das Unternehmen jetzt in einer tiefen Krise und bangt um die Zukunft.

Es ist bestätigt: Nach 100 Jahren muss dieses Unternehmen Insolvenz anmelden

Bis zu 26.000 Unternehmensinsolvenzen könnte es 2025 geben, schätzen Experten. Auch dieser Betrieb bleibt nicht verschont und musste vor wenigen Tagen einen Insolvenzantrag stellen. Derzeit läuft der Betrieb weiter und die Geschäftsführung bleibt im Amt, jedoch unter Aufsicht eines gerichtlichen Sachverwalters. Die Insolvenz in Eigenverwaltung soll nun dabei helfen, das Unternehmen zu retten. Es ist ein Sanierungsverfahren geplant.

Für die Beschäftigten dürfte es eine belastende Situation sein. Sie werden für drei Monate durch die Bundesagentur für Arbeit bezahlt. Als Grund für die derzeitige Herausforderung werden unter anderem die Nachwirkungen der Pandemie 2020 und die Folgen des Ukraine-Kriegs genannt, die zahlreiche deutsche Betriebe belasten. Umstellungen im Unternehmen und Probleme bei den Lieferungen gehören ebenfalls dazu. Dabei hat die Leipziger HeiterBlick GmbH offenbar genügend Aufträge. Sie ist für die Herstellung und Lieferung der Bahnen für städtische Betriebe zuständig. Ob das so bleibt, ist unklar.

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Krisenstimmung und Sorge um Großauftrag: So geht es wohl weiter

Nun dürfte man auch besorgt sein, ob HeiterBlick die geplanten neuen Straßenbahnen für den Leipziger Verkehr liefern kann. Der Großauftrag scheint trotz der Krisenstimmung jedoch nicht in Gefahr zu sein. Erste Fahrzeuge sollen nach derzeitigem Stand im Jahr 2026 ausgeliefert und eingesetzt werden.

Die Gründung des Unternehmens erfolgte vor 100 Jahren als Hauptwerkstatt der Verkehrsbetriebe im sächsischen Leipzig. Unter anderem beliefert HeiterBlick Städte wie Hannover, Dortmund oder Zwickau. Der Traditionsbetrieb beschäftigt 250 Mitarbeiter und nimmt jährlich etwa 35 Millionen Euro ein. Wie es mit dem Leipziger Straßenbahnbauer weitergeht und ob das Sanierungsverfahren ein Erfolg wird, wird die Zeit zeigen.