Nach 100 Jahren: Traditions-Hersteller muss verkauft werden

Geschäft ist pleite mit Schild an der Tür
Symbolbild © istockphoto/franconiaphoto

Die Meldungen häufen sich: Viele Unternehmen müssen aufgegeben, jetzt wird wieder ein Traditionshersteller verkauft. Nach über 100 Jahren.

Vor über 100 Jahren wurde das Unternehmen gegründet, insofern ist es ein echter deutscher Traditionshersteller. Nun wird er verkauft. Grund sind die Preissteigerungen für Rohstoffe und Energie. Dem Unternehmen bleibt jetzt keine andere Möglichkeit mehr, es muss diesen drastischen Schritt gehen.

Gescheitert an der Marktlage

Betroffen ist dieses Mal die Gottfried Friedrichs KG mit den Marken Friedrichs und Stührk. Das 1908 gegründete Hamburger Unternehmen, das sich selbst als „Markt- und Qualitätsführer im hochwertigen Feinfisch-Segment“ bezeichnet, kann sich in der aktuellen Marktlage nicht mehr behaupten. Dies berichtet die Lebensmittel-Zeitung. Deswegen sucht man noch in diesem Jahr einen Käufer, der auf Fischfeinkost-Spezialitäten ausgerichtet ist. Dies kündigte der Konzern gegenüber Handelskunden an.

Zuletzt große Verluste

In den vergangenen Monaten musste Gottfried Friedrichs große Verluste verzeichnen. Deswegen wurde die Schließung bekannt gegeben, und zwar für die Produktion in Waren (Müritz) und den Logistikstandort am Hauptsitz Hamburg. Doch diese Maßnahme reichte nicht aus. Die Verluste konnten so nicht ausgeglichen werden, sondern wurden sogar immer größer.  Daher müssen jetzt weitere Konsequenzen folgen.

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Preissteigerungen sind die Ursache

Grund für die hohen Verluste sind die Preissteigerungen der Rohware. Der wichtigste Artikel von Friedrichs ist geräucherter Wildlachs, und dieser ist zuletzt deutlich teurer geworden. Die hohen Warenpreise ließen sich aber nicht in vollem Umfang an die Verbraucher weitergeben, deshalb seien die Verluste immer größer geworden, laut der Gottfried Friedrichs KG.

Doch die Krise begann schon vor dem Ukraine-Krieg, der Konzern hat bereits seit einigen Jahren Probleme. Nun haben sich die Verluste summiert. Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2021/22 belaufen sie sich auf über 17 Millionen Euro.

Wie es weitergeht, falls sich kein Käufer findet, ist derzeit noch unklar.