Für eine beliebte Kneipe ist jetzt Schluss. Eine echte Kult-Kneipe soll verschwinden und für ein Veggie-Restaurant Platz machen. Schließungen von Restaurants und Kneipen treffen derzeit zahlreiche Betreiber.
In immer mehr Städten werden Restaurants und andere gastronomische Einrichtungen geschlossen. Jetzt soll auch eine Kult-Kneipe verschwinden, um für ein Veggie-Restaurant Platz zu machen.
Anwohner werden es vermissen
Die Kult-Kneipe soll verschwinden, sodass als Nachfolger ein Veggie-Restaurant einziehen kann. Dieses Vorgehen sorgt jetzt in Hamburg für viel Kritik. Auch die Vermieterin des Lokals muss sich gegen Anschuldigungen zur Wehr setzen. Nach 115 Jahren schließt die Kult-Kneipe “Dorotheen-Eck”.
Das Lokal befindet sich im Hamburger Stadtteil Winterhude und ist sehr beliebt. Jetzt allerdings findet die Kneipentradition ein Ende, denn der Mietvertrag wurde nicht verlängert. Das wollen die Fans und Gäste der Kneipe jedoch nicht auf sich sitzen lassen. Sie üben heftige Kritik an der Vermieterin.
Stammkneipe soll bleiben
Die Gäste möchten ihre Stammkneipe erhalten und feinden dabei mit ihrer Kritik die 84-jährige Elke Müller und ihren Mann an, welche die Vermieter des Eck-Lokals sind. Auch eine zum Lokal gehörende Wohnung soll von dem Paar vermietet werden. Laut der Kritiker soll der Mietvertrag aufgrund von finanziellen Begebenheiten nicht verlängert worden sein.
Neben dem Dorotheen-Eck befindet sich ein veganes Restaurant. Das “Froindlichst” will ab 2024 die Räume der Kult-Kneipe übernehmen, wie es heißt. Damit könnte das Schicksal des Stammlokals besiegelt sein. Somit soll die Eckkneipe verschwinden und demnächst ein Veggie-Restaurant den Platz einnehmen.
Das Dorotheen-Eck ist für viele Anwohner wie ein zweites Wohnzimmer und die letzte Kneipe im Viertel. Wenn die Kneipenkultur verschwindet, nagt das am Gemeinschaftssinn der Nachbarschaft ganzer Stadtteile. Das Problem in Hamburg, aber auch darüber hinaus ist, dass die Kneipen als soziale Orte abhandenkommen und die Gesellschaft diese vermisst.
Gäste protestieren mit Plakaten
Die wütenden Gäste sorgten mit Plakaten für Protestkundgebungen und trafen Elke Müller mit harten Anschuldigungen. Diese äußerte sich nun gegenüber Medienvertretern und erklärte: “Wir wurden dort namentlich als Miethaie dargestellt, die eine Traditionskneipe aus kapitalistischen Gründen von ihrem Standort vertreiben wollen.”
Zudem stellte sie dar, dass bereits vor zwei Jahren erste Gespräche darüber verliefen, dass die aktuellen Wirte Olaf Dao und Gabriele Holzmann die Eckkneipe aufgeben und in den Ruhestand gehen wollten. “Wir schlugen daraufhin vor, die Räume an das ‘Froindlichst’ zu übergeben”, erklärt Elke Müller. Damals hätte die frühzeitige Ablöse jedoch 180.000 Euro gekostet, sodass sie den Vertrag doch noch erfüllten. Jetzt allerdings ist tatsächlich Schluss. Das Kult-Café soll verschwinden und an dessen Stelle ein Veggie-Restaurant eröffnen.
Die Lösung liegt auf der Hand
Würde aber das Froindlichst als zukünftiger Hauptmieter an die jetzigen Betreiber untervermieten, dann gäbe es das Dorotheen-Eck noch ein paar Jahre länger und alles bliebe so, wie es jetzt ist. Wir wünschen den Winterhudern, dass ihre gemütliche Kneipe ihnen noch lange erhalten bleibt!