Nach 120 Jahren: Nächstes Familien-Unternehmen ist insolvent

Ein älterer Mann mit hellgrauem Oberteil und Brille steht vorn im Bild und arbeitet an einem Stahlgetriebe. Er befindet sich mit einigen anderen Arbeitern in einer großen Halle der Stahlindustrie.
Symbolbild © istockphoto/industryview

Es ist der nächste Schock für die Branche. Nach über 120 Jahren kriselt es bei diesem zuvor erfolgreichen Unternehmen, das in die Insolvenz gerutscht ist. Die Situation hat drastische Folgen für die Beschäftigten. 

Ein renommiertes Familienunternehmen kämpft mit großen Schwierigkeiten. Doch es bleibt nicht bei der Insolvenz. Jetzt gibt es die nächste Hiobsbotschaft.

Insolvent nach über 120 Jahren: Dieses Unternehmen steckt in der Krise

Es sind nicht nur bitte Nachrichten für die Inhaber des Unternehmens, sondern auch für 100 Beschäftigte des Betriebs. Erst am 31. März musste das traditionsreiche Familienunternehmen Insolvenz anmelden. Ein Sanierungsplan sollte zunächst dabei helfen, den Betrieb erfolgreich fortzuführen. Allerdings ist die Sanierungsquote in Deutschland gering, sodass nur wenige Unternehmen erfolgreich am Markt bleiben. Auch diese Firma gibt sich geschlagen, zumindest am Stammsitz, während der Betrieb ansonsten weiterläuft.

Bis jetzt konnte kein Investor gefunden werden, der zu einer Betriebsübernahme am betroffenen Standort bereit wäre. Deshalb kommt es nun zur Einstellung des Betriebs und zur Entlassung von 100 Mitarbeitern. Die Gehaltszahlungen waren zuvor über das Insolvenzgeld abgesichert. Mittlerweile müsste das Geld wieder direkt vom Arbeitgeber kommen. Doch die Bezahlung kann das Unternehmen nicht mehr leisten. Ein kleiner Trost für die Betroffenen dürfte der mit dem Betriebsrat ausgehandelte Sozialplan darstellen, der die Folgen für die Angestellten abmildern soll.

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Aus für den wohl wichtigsten Standort: Das ist der Grund

Dass der Hauptsitz in Schwäbisch Gmünd nicht mehr existieren wird, soll mit den Zahlungsschwierigkeiten zusammenhängen, unter denen der Brillenhersteller Menrad offenbar leidet. Die Liquiditätsprobleme sind wohl aufgrund von sinkenden Umsätzen und rückläufigen Verkaufszahlen entstanden. Allerdings bleibt der Standort in München erhalten. Menrad gilt als bekannte Größe im Fassungsgeschäft und arbeitet mit zahlreichen bekannten Marken zusammen. Dazu gehören unter anderem Jaguar, Ted Baker und Joop.

Es ist nicht das einzige Traditionsunternehmen in Deutschland, das eine Krise erlebt. Zahlreiche Betriebe mussten im ersten Halbjahr 2025 Insolvenz anmelden. Experten prognostizieren zudem weitere Unternehmensinsolvenzen für das laufende Jahr, die ein Rekordhoch erreichen könnten. Welche Betriebe tatsächlich zahlungsunfähig sein werden und wie viele Schließungen zu erwarten sind, bleibt vorerst offen.