Nach 120 Jahren: Traditionswerk steht vor dem Aus in Deutschland

Eine große Fabrik mit vielen Maschinen und Arbeitern, die im Schichtbetrieb arbeiten. Sie stellen Werkzeuge für die Industrie und Baumaschinen in der Produktionskette her.
Symbolbild © imago/CFOTO

Das kommt für viele Mitarbeiter überraschend. Doch jetzt steht nach 120 Jahren tatsächlich ein Traditionswerk in Deutschland vor dem Aus. Viele Menschen bangen nun um ihren Job.

Nach über 120 Jahren soll bald Schluss sein. Ein Traditionswerk in Deutschland steht wohl vor dem Aus. Die Mitarbeiter haben Angst um ihre Jobs.

Schock: Nach mehr als 120 Jahren ist bald Schluss

Besonders seit der Coronapandemie und dem Beginn des Ukrainekriegs müssen immer wieder Traditionsunternehmen und Konzerne schließen. In diesem Fall ist zwar nicht die Wirtschaftskrise schuld – dennoch muss ein Traditionswerk in Deutschland, das bereits seit mehr als 120 Jahren existiert, bald seine Türen schließen. Die Rede ist von einem Standort des Sanitärunternehmens Geberit. Eigentlich stammt dieser Konzern aus der Schweiz, allerdings hat er Standorte auf der ganzen Welt. Insgesamt verfügt das Unternehmen über 26 Werke für die Produktion. Vier davon befinden sich außerhalb Europas und einige auch in der Bundesrepublik.

Eines dieser Traditionswerke in Deutschland muss nun bald schließen. Es befindet sich in Wesel im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Bis 2026 will man dieses Werk – so das Ergebnis einer Standortversammlung von Geberit – schließen. Dabei hat das Traditionswerk in Deutschland eine lange Geschichte hinter sich. Bereits im Jahr 1903 hat man es in Wesel eröffnet. Damals gehörte es noch zu der Firma Kermag, welche seit Anfang der 90er-Jahre zur Sanitec-Gruppe aus Finnland gehörte. 2015 gelangte das Werk schließlich in den Besitz von Geberit – und steht nun bald vor dem Aus.

Lesen Sie auch
Fast 200 Jahre alt: Getränkehersteller muss für immer schließen

Mitarbeiter bangen um Jobs: Werk schließt

Als Grund gibt das Unternehmen aus der Schweiz an, dass es mittlerweile neue Lösungen gebe, mit deren Hilfe man entsprechende Sanitärkeramiken produzieren kann. Der Standort in Wesel und seine Expertise seien damit hinfällig. Zudem könne man das Werk an diesem Standort nur schlecht erweitern, da die Infrastruktur des Gebäudes veraltet sei. Dass das Traditionswerk in Deutschland nun geschlossen wird, bedeutet, dass rund 300 Mitarbeiter um ihre Jobs zittern. Zwar wolle man laut Medienberichten eine gute Lösung für die Angestellten aushandeln. Wie diese aussehen wird, ist derzeit allerdings noch nicht bekannt. Nach der Schließung des Traditionswerks in Deutschland will man die Produktion auf andere Standorte verlagern.