Nach 130 Jahren: Deutscher Pionier-Hersteller ist jetzt pleite

Industrielle Anlage eines Papierherstellers in einer Halle. Auf einer Ablage befinden sich mehrere Papierrollen. Viele Teile der Anlage sind gelb, einige grau. Die Halle ist beleuchtet und menschenleer.
Symbolbild © imago/Funke Foto Services

Ein traditionsreiches Unternehmen kämpft mit großen Herausforderungen. Nach fast 130 Jahren musste es Insolvenz beantragen. Jetzt steht der deutsche Pionier womöglich vor dem endgültigen Aus. Die Beschäftigten zittern um ihre Arbeitsplätze.

Noch ein deutscher Arbeitgeber mit langjähriger Tradition kann seinen Arbeitnehmern womöglich keine Zukunft mehr bieten. Das Unternehmen bangt um seine Existenz. Dabei gab es zunächst wohl noch etwas Hoffnung.

Nach fast 130 Jahren steht dieser Betrieb vor einem möglichen Aus 

Ein lukrativer Deal sollte Abhilfe schaffen, ist aber offenbar geplatzt. Das Traditionsunternehmen, das um seine Existenz bangt, hätte vorgehabt, ein Grundstück an einen Investor zu veräußern. Der Verkauf soll wegen des Insolvenzverfahrens nicht mehr umsetzbar gewesen sein. Nun droht dem Betrieb womöglich das endgültige Aus. Dabei existiert das traditionsreiche Unternehmen schon seit 1896. Für die Stadt Hagen hat es eine große Bedeutung, auch als Arbeitgeber.

Der Papierhersteller zählt 420 Beschäftigte. Die Mitarbeiter befinden sich bereits in Kurzarbeit. Obwohl die Entwicklung aufgrund des allmählichen Abbaus wohl nicht allzu überraschend kam, dürfte es sich um eine belastende Situation für die Betroffenen handeln. Denn derzeit ist nicht klar, ob und wie es mit dem Unternehmen Kabel Premium Pulp & Paper (KPPP) weitergeht. Zumindest fehlt eine offizielle Stellungnahme. Der geplante Grundstücksverkauf hätte offenbar mehrere Millionen Euro für den Betrieb bedeutet, doch am 6. März musste das Hagener Papierwerk Insolvenz anmelden.

Lesen Sie auch
Niemals damit zahlen: Eine 2-Euro-Münze ist fast 3000 Euro wert

Es herrscht Ungewissheit über die Zukunft des Unternehmens

Kabel Premium Pulp & Paper ist bekannt für die Herstellung von verschiedenen Papierprodukten und beschreibt sich auf der eigenen Unternehmensseite als Papierpionier. Fehlende Aufträge stellen den Betrieb, der seit fast 130 Jahren existiert, allerdings vor einer großen Herausforderung. Bisher hat das Unternehmen unter anderem Buchdruck- und Verpackungspapier angeboten. Auch grafische Papiere gehören zum Angebot.

Außerdem spielt die nachhaltige Papierherstellung eine wichtige Rolle beim Traditionsbetrieb aus Nordrhein-Westfalen, der auf seiner Karriereseite außerdem die kommunikative Stärke hervorhebt. Wie die derzeitige Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern abläuft, weiß man nicht. Auf die Insolvenz habe nicht das Unternehmen aufmerksam gemacht, sondern der Handelsregistereintrag. Inwieweit die Aussage stimmt, ist ‒ genau wie die Zukunft des Betriebs ‒ nicht ganz klar.