Nach 130 Jahren: Traditionsunternehmen landet in der Insolvenz

Industrieller Kokillenguss im Rahmen der Metallverarbeitung in einer Gießerei. Geschmolzenes Metall wird in eine Gussform gegossen, um es in eine Form zu bringen. Das flüssige Metall leuchtet kräftig.
Symbolbild © imago/Panthermedia

Das Insolvenzaufkommen ist so hoch wie seit elf Jahren nicht mehr. Ein weiteres Traditionsunternehmen landet nun auf der Liste der angeschlagenen Unternehmen. Die kommenden Monate dürften über die Zukunft des Betriebs entscheiden. 

2025 könnte ein Rekordjahr werden ‒ allerdings im negativen Sinne: Experten warnen vor einer großen Welle an Insolvenzen. Dieser Betrieb ist betroffen. Jetzt muss er sich neu aufstellen.

Noch ein Betrieb: Dieses Traditionsunternehmen landet in der Insolvenz

Die nach wie vor angespannte Wirtschaftslage in Deutschland lässt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen weiter steigen. Allerdings stehen nicht nur kleinere Betriebe vor Herausforderungen. Statistiken belegen, dass auch große Firmen mit Jahresumsätzen ab fünf Millionen Euro betroffen sind. Für einen traditionsreichen Stahlverarbeitungsspezialisten sieht es jetzt ebenfalls schlecht aus: Er musste ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragen.

Hintergrund ist eine anhaltende wirtschaftliche Schieflage, in die das Unternehmen geraten ist. Es ist bereits seit fast 130 Jahren am Markt. Nun steckt es in einer handfesten Krise. Die Firma beschäftigt 90 Mitarbeiter, deren Gehälter zunächst durch die Bundesagentur für Arbeit abgesichert sind. Wie es nach der Zahlung des Insolvenzgeldes weitergehen wird, ist noch nicht bekannt. Das geplante Sanierungsverfahren soll den Stahlverarbeiter retten.

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So soll es jetzt weitergehen

Als Grund für die Krise gibt dieser die hohen Energiepreise an. Damit ist das Unternehmen allerdings nicht allein, da viele deutsche Firmen unter den hohen Preisen leiden. Außerdem spielen Umsatzrückgänge eine Rolle, die infolge des Ukrainekrieges aufgetreten sind, erklärt der Traditionsbetrieb. Im Rahmen des Sanierungsverfahrens der Firma Albert Pielhau bleibt die Geschäftsführung zunächst im Amt und darf weiterhin Entscheidungen treffen. Dabei wird der Betrieb von einem Sanierungsexperten unterstützt.

Geplant ist, dass Kunden trotz der Schieflage bedient werden. Demnach läuft der Geschäftsbetrieb nach wie vor weiter. Das Familienunternehmen mit Sitz in Halver in Nordrhein-Westfalen ist ein bekannter Spezialist für die Verarbeitung von Stahl und Edelstahl. Es existiert bereits seit 1879. Wie bei vielen anderen angeschlagenen Betrieben ist unklar, ob ein Sanierungsverfahren erfolgreich gelingt. Die ersten Ergebnisse dürften sich bald zeigen.