Nach 250 Jahren: Jetzt schließt es – einer der ältesten in Deutschland

Häuser in einem Dorf.
Symbolbild © istockphoto/FooTToo

Eine der ältesten Institutionen Deutschlands schließt nach über 250 Jahren ihre Pforten. Es handelt sich dabei um eine der ältesten Ausbildungsstätten in der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Der Wandel des betreffenden Berufsbildes hat zwangsläufig dazu geführt.

Wenn eine Institution nach so vielen Jahren schließen muss, fragen sich viele, was dahinter steckt. In diesem Fall gab es das Haus bereits über 250 Jahre und es hat in Karlsruhe eine sehr wichtige Aufgabe erfüllt. Damit ist nun Schluss.

Traditionsreiche Bildungseinrichtung vor dem Aus

257 Jahre lang war die traditionsreiche Hebammenschule am Universitätsklinikum Heidelberg beheimatet. Jetzt ist Schluss. Nach so vielen Jahren schließen sich die Türen für immer. Damit geht eine der ältesten Ausbildungsstätten für Hebammen in Deutschland verloren. Im Zuge der Akademisierung des gesamten Berufsstandes wurden die letzten 15 Hebammenschülerinnen verabschiedet. Seit Januar findet der praktische Teil des Bachelor-Studiengangs in Heidelberg statt.

Neuordnung der Hebammenausbildung

Die traditionsreiche Schule stellt nun endgültig ihren Betrieb ein. Oder vielleicht ist das nicht der richtige Ausdruck, denn der Betrieb wird eher umstrukturiert. Inzwischen studieren Hebammen für ihren Beruf, die gesamte Ausbildung ist zu einem Studiengang geworden. Die Institution ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Inzwischen ist bereits der zweite Jahrgang der Studierenden in Heidelberg. Dort absolvieren die angehenden Hebammen allerdings nur den praktischen Teil. Der theoretische Teil findet an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft in Ludwigshafen statt. Ziel ist es, der zunehmenden Komplexität des Berufes und den Innovationen im Gesundheitswesen durch ein zielgerichtetes Studium gerecht zu werden.

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Aus Ausbildung wird Studium

Von der Uneinigkeit über die Umstrukturierung der Hebammenausbildung in einen Studiengang war 2019 im Ärzteblatt zu lesen. Inzwischen wird die Verzahnung von Theorie und Praxis positiv bewertet. Das Studium selbst setzt inzwischen sogar das Abitur voraus. Realschulabschlüsse sind für den Hebammenberuf nicht mehr zugelassen. Die Bundesländer bieten Interessierten jedoch die Möglichkeit, das Abitur auf verschiedenen Wegen nachzuholen. So muss der Wunschberuf Hebamme nicht aufgrund mangelnder Bildung in weite Ferne rücken.