Nach 40 Jahren: Längst ausgestorbenes Tier kehrt zurück

Ein See in einem Regenwald. Im Vordergrund wachsen Palmen. Im Hintergrund ist ein dicht bewachsener Berg zu sehen. Der Himmel ist blau mit einigen Wolken.
Symbolbild @ imago/Bihlmayerfotografie

Auf einer abgelegenen Pazifikinsel hat ein eigentlich längst ausgestorbenes Tier erstmals seit Jahrzehnten wieder Eier gelegt. Forscher sind begeistert von dem großen Erfolg für den Naturschutz.

Er galt als verschwunden, doch jetzt gibt es Nachwuchs! In einem abgelegenen Paradies hat ein längst tot geglaubter Vogel das Wunder der Natur vollbracht.

Exotischer Vogel: Wunderschön und fast ausgestorben

Er war hübsch, selten und dem Untergang geweiht. Der gefiederte Exot wurde einst Opfer eines blinden Passagiers: Während des Zweiten Weltkriegs schlich sich die Braune Nachtbaumnatter per Luftfracht aus Neuguinea auf die Pazifikinsel Guam – mit verheerenden Folgen. Die aggressive Schlange machte Jagd auf alles, was Federn hatte. Der schöne Vogel mit dem zimtfarbenen Köpfchen stand bald vor dem Nichts. 1988 zählte man nur noch 29 Exemplare. In freier Wildbahn galt er als ausgestorben.

Doch Aufgeben war keine Option! Die letzten Zimtkopflieste, auch Guam-Eisvogel oder Sihek genannt, wurden gerettet und im Sedgwick County Zoo in Kansas mit viel Liebe und Sorgfalt per Hand aufgezogen. Jahrzehntelang blieb der Traum von einer Rückkehr in die Natur ein ferner Wunsch. Bis jetzt!

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Happy End: Längst ausgestorbenes Tier vermehrt sich wieder

Ein Team des “Sihek Recovery Program” wagte am 23. September 2024 das Unvorstellbare: Sechs Zimtkopflieste wurden auf dem entlegenen Palmyra-Atoll im Pazifik freigelassen, rund 6.000 Kilometer von ihrer ursprünglichen Heimat entfernt. Doch das entlegene Naturparadies hat einen entscheidenden Vorteil: Es gibt hier keine Nachtbaumnattern, keine Ratten und keine Mäuse und die Insel ist somit ein sicherer Zufluchtsort.

Dann geschah das Unglaubliche: Die Vögel lebten sich ein, ernährten sich eigenständig, fanden sich zurecht und vermehrten sich! Acht der neun Tiere fanden einen Partner, vier Paare bauten Nester. Drei davon haben nun Eier gelegt – die ersten in freier Wildbahn seit fast vierzig Jahren! Ein großer Sieg für den Artenschutz und ein Beweis dafür, dass die Hoffnung zuletzt stirbt. Schon im Sommer 2025 sollen weitere Zimtkopflieste auf die Insel ziehen. Vielleicht erklingt ihr exotischer Ruf dann bald wieder häufiger im tropischen Dschungel.