Karlsruhe-Insider (dpa/lsw) – Viel Verständnis und gegenseitige Rücksichtnahme sind gefragt, wenn am Montag die Schulen nach den Pfingstferien wieder öffnen.
Möglicherweise läuft nicht alles rund. Nach den Schulschließungen wegen des Coronavirus sollen jetzt alle Schüler zeitweise wieder in den Schulen unterrichtet werden. Beim geplanten «rollierenden System» sind die Schüler nicht gleichzeitig in der Schule, sondern die Jahrgangsstufen wechseln sich ab.
Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sieht die Schulen gut vorbereitet. Sie seien früh über die Pläne informiert worden. Auch der Landeschef des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, sagte, unterm Strich werde das «rollierende System» wohl funktionieren. Es könne aber zu Einschränkungen kommen, wenn etwa in kleinen Grundschulen Lehrer ausfielen, weil sie zu Risikogruppen zählten.
Nach Einschätzung der Bildungsgewerkschaft GEW stehen die Schulen vor einem Kraftakt. Es liefen schließlich auch der Fernunterricht und die Notbetreuung für Kinder weiter, deren Eltern in ihren Berufen unabkömmlich seien, sagte GEW-Landeschefin Doro Moritz.
Die Herausforderung: Die Abstandsgebote sollen in den Schulen eingehalten werden. Weil es nicht genügend große Räume gibt, müssen manche Klassen für den Unterricht in kleinere Gruppen aufgeteilt werden. In den Pausen sollen sich die Schüler nicht durchmischen. Und auch die Fahrzeiten der Schulbusse müssen an den neuen Corona-Stundenplan angepasst werden, wie Moritz zu bedenken gab.
Die Grundschulen sollen bis Ende Juni vollständig öffnen – dann ohne Abstandsgebote. Eisenmann erklärte, die Konzepte und Verhaltensregeln dazu würden gerade erarbeitet. Die GEW bezweifelt aber, dass eine vollständige Schulöffnung möglich sein wird, da viele Lehrer zu Risikogruppen gehörten und nicht in den Schulen unterrichten könnten.