Nach fast 180 Jahren: Traditionsbäckerei in 5. Generation schließt

In einer Bäckerei liegen verschiedene Backwaren in der Auslage. Auf einem mobilen Wagen und im Hintergrund sind zudem viele Baguettes zu sehen.
Symbolbild © istockphoto/JackF

Nun hat es eine weitere Traditionsbäckerei erwischt, die nach fast 180 Jahren in der 5. Generation schließt. So traurig die Kunden auch sind, hat der Inhaber keine andere Wahl mehr.

Jetzt ist auch für diese Traditionsbäckerei Schluss. Nur noch wenige Tage können die Kunden hier ihre Einkäufe tätigen. In der 5. Generation geht es nicht mehr weiter, denn die Bäckerei schließt ihre Türen für immer.

Es geht weiter – Experten sehe weiterhin kein Licht am Horizont

Zu viele Faktoren sorgen momentan dafür, dass die Bäcker und Konditoren in diesem Land nicht aufatmen und genau das tun können, was sie lieben: das Backen. Neben dem allgemeinen Trend, dass sich traditionelle Handwerke nicht mehr allzu großer Beliebtheit erfreuen, sondern sehr viel mehr Jugendliche ein Studium aufnehmen oder beispielsweise in Bürojobs gehen wollen, gibt es noch andere Faktoren, die sich nicht wegdiskutieren lassen. So finden immer weniger Bäckereibetriebe einen geeigneten Nachfolger. Angesichts der wirtschaftlichen Lage wollen wohl nur noch die wenigsten Meister dieses Risiko eingehen. Und auch die Experten können keine Entwarnung geben. Denn es ist keine Besserung in Sicht.

In der 5. Generation Schluss – Bäckermeister zieht Schlussstrich

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Nun zieht auch Bäckermeister Walter Peterß die Bäckerei Peterß in Teterow. Vor dreißig Jahren hat er den Betrieb von seinem Vater Hans-Joachim Peterß übernommen. Jetzt ist er in einem Alter, in dem er in Rente gehen will. Leider hat sich trotz intensiver und längerer Suche keinen Nachfolger für den Traditionsbetrieb gefunden. Die Kunden sind traurig, können den Bäckermeister jedoch auch verstehen.

Bis zum 31. Mai haben die Kunden jetzt noch die Gelegenheit, ihre beliebten Backwaren in der Bäckerei zu kaufen. Danach bleiben die Türen für immer verschlossen. Weil sich eben so schwer ein Nachfolger finden lässt, wollen immer mehr Bäcker rechtzeitig vorsorgen und kümmern sich schon früh um eine Nachfolge. Dies sei nach Ansicht vieler dringend notwendig, auch wenn sie den Betrieb noch zehn oder fünfzehn Jahre führen wollen. Denn schließlich müsse man die zukünftigen Inhaber gründlich einarbeiten und sie mit dem Geschäft vertraut machen. Deshalb sorgt so mancher Meister schon in seinen Vierzigern dafür, dass er einen Nachfolger findet. Schließlich kann auch die Gesundheit den Plänen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen.