Nach hartem Kurs: Asylanträge haben sich halbiert in Deutschland

An der Grenze Deutschlands zu einem nicht identifizerbaren Nachbarland steht das Schild der Bundesrepublik Deutschland. Rechts im Bild sieht man in der Fotomontage die deutsche Flagge. Im Vordergrund befindet sich eine Absperrung mit rot-weißem Band und einem Schild mit der Aufschrift "Dauerhafte Grenzkontrolle".
Symbolbild © imago/ Bihlmayerfotografie

Nach dem harten Kurs, den der neue Bundeskanzler Friedrich Merz eingeleitet hat, haben sich zuletzt die Asylanträge in Deutschland halbiert. Laut Experten hat dies verschiedene Gründe.

Bereits vor seinem Amtsantritt hatte Bundeskanzler Friedrich Merz im Wahlkampf versprochen, dass er einen härteren Kurs fahren werde als die Regierung vor ihm. Dieser harte Kurs hat nun wohl dazu geführt, dass sich die Asylanträge in Deutschland halbiert haben.

Kanzler spaltet die Gemüter – Reaktion aus Nachbarland ließ nicht lange auf sich warten

Was der jetztige Bundeskanzler schon im Wahlkampf angekündigt hatte, setzte er sehr schnell in die Tat um. Dabei ging es nicht nur um schnellere Abschiebungen von straffällig gewordenen Flüchtlingen, sondern auch um schärfere Kontrollen an den Grenzen. Mit letzterer Maßnahme wollte Friedrich Merz die illegale Einwanderung in Deutschland stoppen. Und auch den Anspruch auf Asyl wollte er schärfer prüfen.

Dies rief Menschenrechtler und viele Bürger auf den Plan, die dies als Ausländerfeindlichkeit deuteten. Viele Asylbewerber kämen aus Kriegsländern und Ländern, in denen Machtstrukturen und Bürgerkriege die Menschen quasi in den Tod schicken würden. Das Nachbarland Polen sah diese verschärften Kontrollen ebenfalls nicht gern und befürchtete dadurch mehr Schwierigkeiten an den eigenen Grenzen. Deshalb führte auch dieses Land vorübergehend schärfere Kontrollen ein.

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Asylanträge in Deutschland haben sich halbiert: Experten sehen gleich mehrere Gründe

Die Ergebnisse der Anzahl der Asylanträge für das erste Halbjahr 2025 sind da. Vergleicht man diese mit der Anzahl im selben Zeitraum des vorigen Jahres, stellt man fest: Die Zahl ist mit 44 Prozent auf um die Hälfte gesunken. Zum einen mag man hierfür die verschärften Kontrollen an den deutschen Grenzen verantwortlich machen. Doch laut Experten gibt es auch andere Gründe. So hätten auch die Balkan-Staaten zuletzt Maßnahmen ergriffen, um die illegale Einwanderung zu stoppen.

Hinzu kommen die Veränderungen in den Herkunftsländern. Während die Mehrheit der Asylbewerber bislang aus Syrien kam, hat sich dies nach dem Sturz des dortigen Machthabers geändert. Auch dass Deutschland begonnen hat, den Schutzstatus für bestimmte Flüchtlinge aufzuheben, mag dazu beigetragen haben, dass die Anzahl der Anträge zurückgegangen ist. Gezielt soll diese Maßnahme straffällig gewordene Asylbewerber und Gefährder betreffen.