Es ist wieder da: Jetzt ist ein Raubtier, welches in Deutschland lange als ausgerottet galt, zurück. Für das Schutzprojekt rund um die Säugetiere ist das ein riesiger Erfolg.
Nach unglaublichen 37 Jahren ist jetzt ein kleines Raubtier in einem Gebiet Deutschlands zurück. Tierschützer feiern die Entwicklung, denn es handelt sich um eines der am stärksten bedrohten Säugetiere Europas.
Traurig: Die Menschen haben sie verdrängt
Durch das Wachstum der Weltbevölkerung wird immer mehr Wohnraum benötigt. Zwangsläufig verdrängt der Mensch dabei zahlreiche Tiere aus ihren gewohnten Lebensräumen. Aktuell geht der Bund für Umwelt- und Naturschutz tatsächlich davon aus, dass etwa 7.000 der insgesamt 48.000 Tierarten in Deutschland gefährdet und teilweise vom Aussterben bedroht sind. Vor allem ein kleines Raubtier gilt dabei in Deutschland als nahezu ausgerottet.
Dabei handelt es sich um den bis zu 82 cm großen Fischotter. Die zu der Familie der Marder gehörenden Tiere sind zwar die am weitesten verbreitete Otterart. In Europa gehören sie jedoch zu den am stärksten bedrohten Säugetieren. Das liegt vor allem daran, dass es mittlerweile viel weniger saubere und fischreiche Gewässer für die Jäger gibt. Dort, wo sie sich einst wohlfühlten, befinden sich nun Straßen und Wohnsiedlungen. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Raubtiere bei dem Versuch, Straßen zu überqueren, sehr häufig von vorbeirasenden Autos erfasst werden. Während man die Tiere in einigen Bundesländern mit etwas Glück entdecken kann, galt der Westerwald in Rheinland-Pfalz seit mittlerweile 37 Jahren leider als Otter-freie Zone – bis jetzt.
Erfolg: Das Gebiet erholt sich
Um den Bestand der kleinen Raubtiere in Deutschland zu schützen, hat die Stiftung Natur und Umwelt im Bundesland das Schutzprojekt “Otterland Rheinland-Pfalz” ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es dabei vor allem, wieder geeignete Lebensräume für die Otter zu schaffen. Die Verantwortlichen kümmern sich dabei unter anderem darum, Gewässer zu renaturieren und otterfreundliche Gebiete miteinander zu verbinden. Außerdem erfassen sie potenzielle Gefährdungen und suchen nach Otternachweisen.
Dabei haben sie jetzt einen erfreulichen Fund gemacht. Denn seit 1988 wurde inzwischen zum ersten Mal wieder ein Fischotter im Westerwald nachgewiesen. Die Experten konnte die Art anhand des durch einen Spürhund gefundenen Kots eindeutig identifizieren und feiern diesen Erfolg. Denn die Rückkehr der Raubtiere ist auch ein Anzeichen dafür, dass die Wasserqualität in dem Gebiet sich verbessert hat.