Nach über 100 Jahren: Nächster deutscher Kult-Betrieb insolvent

Maschinen in einer Textilfabrik bei der Herstellung in einer großen Halle. Mitarbeiter der Fabrik stehen mit blauen Arbeitshosen und blauen Oberteilen hintereinander gereiht an Nähmaschinen und nähen.
Symbolbild © istockphoto/idealistock

Zahlreiche Unternehmen stecken in der Krise. Jetzt ist auch ein deutscher Kult-Betrieb insolvent, der für seine lange Tradition bekannt ist. Finanzielle Schwierigkeiten haben die Firma dazu bewegt, ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu beantragen. 

Nur wenigen insolventen Betrieben gelingt ein erfolgreicher Neustart. Nun muss dieser Kult-Betrieb ebenfalls kämpfen. Er ist in eine finanzielle Schieflage geraten.

Deutscher Kult-Betrieb insolvent ‒ was jetzt geplant ist

Rückläufige Nachfragen und steigende Ausgaben setzen immer mehr deutsche Betriebe unter Druck, etwa in der Textilbranche. Der Markt ist hart umkämpft. Deshalb sah sich ein weiteres deutsches Unternehmen kürzlich dazu gezwungen, ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu beantragen. Zwar läuft der Betrieb derzeit weiter. Aber das traditionsreiche Unternehmen plant parallel große Änderungen, um sich für die Zukunft zu rüsten.

Für die 120 Mitarbeiter des Textilunternehmens dürfte es sich um eine herausfordernde Situation handeln. Das Insolvenzgeld sichert die Löhne bis Juli 2025. Die geplanten Restrukturierungsmaßnehmen sollen die Kosten insgesamt reduzieren und das Unternehmen zudem effizienter und wettbewerbsfähiger aufstellen. Unter anderem ist die Neuverhandlung von Verträgen geplant. Im Rahmen der Neuaufstellung könnten wohl auch Stellen gestrichen werden, was die Damastweberei Damino GmbH bisher allerdings nicht bestätigt hat. Bislang ist lediglich von einer kritischen Überprüfung der Personalkosten die Rede.

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Traditionsreiches Unternehmen mit bewegter Vergangenheit

Damino befindet sich in Großschönau im Landkreis Görlitz, wo es zu den bedeutenden Arbeitgebern der Region zählt. Der Name ist bekannt für hochqualitativen Damaststoffe, etwa für Gastronomiebetriebe sowie Hotels. Daneben zählen auch Verkehrsbetriebe zu den Großkunden der Textilfabrik. Das Unternehmen wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Bleicherei gegründet. 1906 begann es mit der Weberei von Leinen sowie Damast- und Jacquard-Tischwäsche. Später erfolgte dann der Ausbau zu einem größeren Textilbetrieb.

Schon in der Vergangenheit stand das traditionsreiche Unternehmen vor großen Herausforderungen, als die Firma 2010 vom Jahrhunderthochwasser schwer getroffen und teilweise zerstört wurde. Die Weberei musste aufwändig wiederaufgebaut werden. Nun leidet Damino wie viele andere deutschen Betriebe vor allem unter den aktuellen wirtschaftlichen Problemen im Land. Sowohl für Mitarbeiter als auch für Kunden bleibt zu hoffen, dass die Pläne des Textilunternehmens greifen und eine Rettung gelingt.