Neu abgestimmt: Genderverbot kommt wohl in Deutschland

Landtag mit Politikern
Symbolbild © Ra Boe / Wiki, CC BY-SA 3.0 de

Gendern könnte zukünftig verboten werden. Denn es gab entsprechende Abstimmungen. Diese setzten sich durch.

„Gendern? Nein danke“. So lautet die klare Meinung der CDU in Thüringen.  Und diese setzte sich nun durch – und zwar gemeinsamt mit der AFD.

Auf gendergerechte Sprache wird verzichtet

Das soll zumindest bald in Thüringen so sein. Die Landesbehörden wollen auf bestimmte Formen der genderechten Sprache verzichten. Das beschloss am Donnerstag, 10. November, der Thüringer Landtag. Dabei setzen sich die CDU und AFD gegen die Stimmen der rot-rot-gründen Minderheitskoalition durch.

Die Behörden sollen künftig ausschließlich die Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung befolgen. Eine knappe Parlamentsmehrheit setzte diese Neuregelung im Erfurter Landtag durch.

CDU-Fraktion setzte sich durch

Mit ihrem umstrittenen Antrag – und zwar mithilfe der AFD. Es gab eine namentliche Abstimmung im Landtag. Dort erhielt der CDU-Antrag 38 von 74 Stimmen. 36 Abgeordnete votierten dagegen. Die rot-rot-gründe Minderheitskoalition stellte einen Gegenantrag. Damit versuchte sie vergeblich, einen Kompromiss zu finden. Und zwar zur „Selbstverpflichtung zu einer respektvollen Kommunikation“.

Die CDU betreibt einen rechten Kulturkampf, wenn sie die gendergerechte Sprache ablehnt. So lautet der Vorwurf des Linke-Abgeordneten Christian Scharft. Einen solchen Kampf hätte man von der AfD-Fraktion erwartet, so Scharft. Linke, SPD und Grüne kritisierten den Antrag der CDU heftig. Sie haben im Thüringer Landtag jedoch keine Mehrheit.

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Gendern ist eine „Sprachverhunzung“

So äußerte sich die AfD-Abgeordnete Corinna Herold bereits im Vorfeld. Sie erklärte, den Antrag, die CDU zu unterstützen.

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland lehnt eine Gendersprache ab. Dies ergab eine Umfrage und so begründet die CDU ihren Antrag. Die Menschen empfinden diese Sprache teilweise als Bevormundung. Die SPD-Abgeordnete Cornelia Klisch jedoch bezeichnet die gendersensible Sprache als legitimes Mittel, die die Gleichheit der Geschlechter zum Ausdruck zu bringen. Laut ihr verkennt die CDU, dass Sprache sich ständig weiterentwickelt.

Die Landesregierung hält sich an die Regelung, die unter anderem durch Gleichstellungsgesetze oder die Rechtsprechung gesetzt seien. Mit der geschlechtergerechten Sprache ist es wie mit der Frauenquote: „Sie muss erkämpft werden.“ Dies sagt der Staatskanzleiminister Benjamin-Immanuel Hoff von den Linken.