
Trotz der wachsenden Verbreitung digitaler Zahlungsmethoden bleibt das Bargeld ein fester Bestandteil des Alltags. Viele Menschen wollen darauf nicht verzichten – doch die EU will die damit verbundenen Risiken eindämmen.
Laut aktuellen Umfragen bevorzugen viele Menschen weiterhin Scheine und Münzen, wenn sie einkaufen oder Dienstleistungen bezahlen. Ein zentraler Grund für die Beliebtheit von Bargeld ist die unmittelbare Kontrolle über die eigenen Finanzen. Allerdings kommt jetzt eine neue EU-Regel.
Bargeld: EU-Staaten stehen vor einem globalen Problem
Wer bar bezahlt, behält den Überblick über Ausgaben und vermeidet unnötige Schulden. Darüber hinaus wird Bargeld als anonymes Zahlungsmittel geschätzt – es hinterlässt keine digitalen Spuren, was für viele Verbraucher ein wichtiger Datenschutzaspekt ist. Auch in ländlichen Regionen oder bei kleineren Betrieben bleibt Bargeld oft die praktischste Lösung, da nicht überall Kartenzahlungen oder Apps akzeptiert werden.
Gleichzeitig steht Bargeld im Zusammenhang mit einer Schattenseite: Geldwäsche. Kriminelle nutzen bar ausgeführte Transaktionen, um illegal erworbenes Geld zu verschleiern. Sie verschleiern Geldflüsse gezielt, um Herkunft und Zweck zu verbergen. Die Folgen sind erheblich: Geldwäsche untergräbt das Vertrauen in das Finanzsystem, erschwert die Bekämpfung von Kriminalität und kann ganze Volkswirtschaften schädigen. Um dem entgegenzuwirken, greifen Behörden zunehmend auf Kontrollmechanismen wie Höchstgrenzen für Bargeldzahlungen und Meldepflichten bei großen Transaktionen zurück.
Neue EU-Regel kommt: Bargeldtransaktionen ab bestimmtem Betrag verboten
Immer wieder spekulieren Menschen darüber, ob Bargeld langfristig abgeschafft wird. Konkrete Pläne dafür gibt es bislang nicht. Dennoch sorgt die Diskussion bei vielen Bürgern für erhebliche Besorgnis und Unzufriedenheit. Experten warnen, dass eine vollständige Abschaffung tiefgreifende gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen hätte. Die Europäische Union arbeitet an strengeren Regeln für Bargeldtransaktionen, um Geldwäsche wirksamer zu bekämpfen.
Ab 2027 sollen Barzahlungen über 10.000 Euro grundsätzlich nicht mehr erlaubt sein – mit wenigen Ausnahmen für Privatpersonen. Ziel ist es, die verschleierte Nutzung großer Bargeldsummen für illegale Zwecke zu verhindern. Um die Einhaltung der neuen Regeln zu überwachen, gibt es in Frankfurt am Main die Anti-Money Laundering Authority (AMLA). Die Behörde hat dieses Jahr ihre operative Arbeit aufgenommen.














