Um Gas zu sparen, sollen Deutsche ab Herbst wieder im Homeoffice arbeiten. Doch das kostet die Verbraucher ebenfalls Geld.
Wer im Homeoffice arbeitet, hat Kosten. Denn er ist den ganzen Tag zu Hause. Entsprechend muss die Wohnung beheizt werden. Auch die Verpflegung daheim kostet und benötigt Energie. Dazu kommt der Strom für die Arbeitsmittel.
Homeoffice statt kaltes Büro
Deutschland muss Gas sparen. Eine Option: Die Bürger sollen wieder verstärkt im Homeoffice arbeiten. Das würde Heizkosten in großen Bürogebäuden sparen, doch für die Verbraucher wird es teurer.
Die Gewerkschaften wittern eine Kostenfalle hinter diesem Plan und setzen den Bundeskanzler Scholz deshalb unter Druck.
So entstand eine Diskussion zwischen dem DGB und der Ampel. Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert die Erhöhung der Homeofficepauschale, damit Arbeitnehmer die Heimarbeit von der Steuer absetzen können.
Stefan Körzell, ein DGB-Vorstandsmitglied, hält es für absehbar, dass das Homeoffice zukünftig wieder eine größere Rolle spielt. Vor diesem Hintergrund wirft er Olaf Scholz von der SPD Untätigkeit vor.
Denn die Ampel-Koalition habe zwar in der Energiekrise die Anpassung der Homeofficepauschale in Aussicht gestellt, konkret passiert sei bisher jedoch nichts.
Deutsche können Homeoffice von der Steuer absetzen
Seit Corona ist Homeoffice kein Fremdwort mehr. Viele Firmen haben entsprechende Umstellungen veranlasst. Und auch für Arbeitnehmer hat sich etwas getan, denn diese können das heimische Arbeitszimmer nun von der Steuer absetzen.
Zumindest gilt das für einen Teil der Zusatzkosten. Die Heimarbeit ist mit 5 Euro pro Arbeitstag von der Steuer absetzbar. Es gibt jedoch eine Höchstgrenze von 120 Tagen im Jahr, was eine Begrenzung der Gesamtsumme auf maximal 600 Euro bedeutet.
Unglücklicherweise läuft die Homeofficepauschale aus. Sie ist zwar für 2021 noch einmal nutzbar, doch Ende Dezember 2022 ist Schluss damit. Zumindest ist das der aktuelle Stand.
Homeofficepauschale soll zurückkommen
Obwohl die Corona-Pandemie noch nicht überstanden ist, können die Deutschen wieder in ihr Büro zurückkehren. Doch jetzt folgt direkt das nächste Problem: die Gas-Krise. Nun sollen die Deutschen wieder zurück ins Homeoffice.
Urheber dieser Debatte ist Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen. Aufgrund der drohenden Gasknappheit in Deutschland sollen auch die Unternehmen im kommenden Winter sparen.
Dafür gibt es bereits den Notfallplan Gas. Laut diesem soll in Büros die Raumtemperatur gesenkt und unnötige Beleuchtung ausgeschaltet werden. Um das zu realisieren, wäre Homeoffice eine echte Möglichkeit. Doch dann müssen die Verbraucher entlastet werden, denn für diese bedeutet Heimarbeit höhere Kosten.
Die Gewerkschaften fordern daher eine Verlängerung sowie eine Erhöhung der Homeofficepauschale. DGB-Vorstand Körzell fordert sogar eine Aufstockung auf mindestens 1.500 Euro.