Eine neue Pflicht für über 80 Millionen Menschen steht bevor. Die Regierung plant einen digitalen Umbruch, der unseren Alltag komplett verändern könnte – ob wir wollen oder nicht.
Deutschlands neue Regierung bringt nun ein Vorhaben auf den Weg, das den Alltag von Millionen Menschen grundlegend verändern könnte. Viele haben es bisher gar nicht bemerkt.
Digitale Identität für alle: Der Staat denkt neu
Die neue Koalition aus CDU/CSU und SPD plant einen echten Umbruch im deutschen Verwaltungsapparat. Lästiger Papierkram, Anträge und Formulare – all das soll bald Geschichte sein. Der Schlüssel dazu könnte ein verpflichtendes Bürgerkonto für rund 80 Millionen Menschen in Deutschland sein.
Laut den Plänen erhält künftig jeder Bürger eine digitale Identität – und das ganz automatisch. Damit sollen viele Behördengänge überflüssig werden. Leistungen wie zum Beispiel das Kindergeld sollen ohne Antrag starten, sobald die Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Dieses antragslose Verfahren soll besonders bei standardisierten Sozialleistungen für enorme Entlastung sorgen, sowohl für die Bürger als auch für die Behörden. Was auf den ersten Blick nach einem digitalen Traum klingt, wirft jedoch viele Fragen auf.
Neue Pflicht für Bürger bringt viele Herausforderungen
Während die Regierung von Effizienz, Transparenz und Bürgernähe spricht, schlagen Datenschützer Alarm. Denn wo zentrale Daten gespeichert werden, wittern auch Hacker ihre Chance. Die Einführung eines verpflichtenden Bürgerkontos könnte so zur Einladung für Cyberangriffe werden. Und nicht alle Bürger kommen mit dem digitalen Wandel klar. Gerade ältere Menschen, die nur wenig Erfahrung mit Smartphones und Computern haben, könnten sich schnell überfordert fühlen.
Wie genau die Umsetzung des Bürgerkontos geregelt werden soll, ist bislang noch unklar. Die zukünftige Regierung will jedoch bis Ende 2025 ein Konzept vorlegen. Die Europäische Union plant mit der EUDI-Wallet zudem einen digitalen Ausweis für EU-Bürger. Es ist ein weiterer Schritt in Richtung kompletter Digitalisierung des Alltags. Was bleibt, sind viele offene Fragen, ein ambitioniertes Ziel und die Gewissheit, dass diese neue Pflicht jeden Einzelnen betreffen wird.