Neue tropische Variante: Tödlichstes Tier in Baden-Württemberg

Mücken haben zugebissen
Symbolbild © istockphoto/RyanKing999

Jeder kennt sie, denn sie gehören einfach zum Sommer dazu: Mücken. Sie sind lästig und können auch gefährlich werden.

Dieser Sommer ist sehr heiß. Mit 40,3 Grad wurde am 20. Juli 2022 in Bad Mergentheim-Neunkirchen sogar ein neuer Landesrekord aufgestellt. Auch der August ist von Trockenheit und Hitze geprägt, davon gehen Meteorologen aus.

Diese Witterung ist die perfekte Voraussetzung für tropische Mücken. Auch das „tödlichste Tier der Welt“ fühlt sich bei solchen Bedingungen pudelwohl.

Gefährliche Mückenarten breiten sich in Baden-Württemberg aus

Denn gerade die exotischen Mücken sind extreme Hitze und wenig Wasser gewohnt, weshalb sie sich jetzt auch in Baden-Württemberg rasant vermehren. Unter anderem macht das „tödlichste Tier der Welt“ die Stadt Mannheim unsicher.

Mit diesem Beinamen bezeichnete bereits Bill Gates die asiatische Tigermücke, eine besonders gefährliche Stechmückenart. Die Stadt ruft die Bürger zur Mithilfe auf, sie sollen Jagd auf die Stechmücke machen.

Die asiatische Tigermücke kann gefährliche Viren übertragen und Krankheiten auslösen, für Menschen ist dies teilweise sogar tödlich. Unter anderem kann man sich mit dem Denguefieber oder dem Chikungunya-Virus infizieren.

Doch die asiatische Tigermücke ist längst nicht die einzige exotische und gefährliche Mückenart, die Baden-Württemberg unsicher macht. Auch drei weitere Exoten sind bereits im Südwesten angekommen. Und auch diese sind gefährlich. Es handelt sich u. a.um die asiatische und die koreanische Buschmücke. Diese beiden tropischen Mückenarten sind mittlerweile bereits seit Längerem in ganz Deutschland heimisch.

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Nun gibt es außerdem erste Sichtungen einer neuen Mückenart. Im Südwesten Deutschlands wurde nun sogar die Gelbfiebermücke entdeckt.

Die exotischen Mückenarten sind nicht mehr auszurotten

Ein Prozess, der sich leider nicht mehr rückgängig machen lässt, wie die Biologin Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Brandenburg erklärt.

Mittlerweile haben sich diese drei Mückenarten fest in Deutschland etabliert. Die Bürger sollten daher achtsam sein. Denn all diese Mücken übertragen ebenfalls gefährliche Viren.

Bürger sollten deshalb auch die Buschmücken nicht unterschätzen. Die asiatische Variante kann das gefährliche West-Nil-Virus übertragen. Dieses Tropen-Virus kann Krankheiten wie eine Hirnhautentzündung auslösen. Diese wiederum kann tödlich enden. Die koreanische Variante ist potenzieller Träger von gleich mehreren Erregern.

Gelbfiebermücke wurde erst kürzlich gesichtet

Die Gelbfiebermücke ist in Deutschland noch ziemlich unbekannt. Ursprünglich stammt sie aus Ägypten. Doch jetzt sichteten Experten in Süddeutschland die ersten Exemplare.

Über die Populationen ist jedoch noch nichts bekannt. Auch die Gelbfiebermücke überträgt gefährlich Viren, vor allem das Gelbfieber, wie der Name schon sagt.

Es ist davon auszugehen, dass auch die Gelbfiebermücke in Deutschland heimisch wird. Denn die Tiere sind sehr widerstandsfähig und daher nur schwer auszurotten. Dennoch wird es natürlich versucht.

So wird die Tigermücke in Ludwigsburg etwa mit Bakterien bekämpft, die die Mückenlarven vernichten sollen. Zudem werden Ruderfußkrebse eingesetzt. Die machen Jagd auf die asiatische Tigermücke und sollen die Populationen in Schach halten.