
Nur noch jeder zweite Bürger steht hinter Bundeskanzler Friedrich Merz. Streit in der Koalition, sinkende Umfragewerte und wachsende Zweifel lassen die Regierung ins Wanken geraten.
Ein halbes Jahr nach Amtsantritt bröckelt der Rückhalt für Bundeskanzler Friedrich Merz – und die Koalition steckt mitten im Stimmungstief.
Merz verliert an Rückhalt – Zweifel an Regierungsdauer wachsen
Sechs Monate nach dem Start der schwarz-roten Regierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) scheint die anfängliche Aufbruchsstimmung verflogen. Immer häufiger krachen Union und SPD aneinander – zuletzt beim Rentenpaket und bei den Plänen zur Stabilisierung des Rentenniveaus. Auch Merz’ umstrittene „Stadtbild„-Aussage über Probleme im Zusammenhang mit Migration sorgte für Zündstoff in der Koalition.
Zwar teilen laut aktuellem ZDF-Politbarometer 63 Prozent der Befragten die Einschätzung des Kanzlers – doch die politische Stimmung insgesamt kippt. Eine neue Insa-Umfrage für die Bild-Zeitung zeigt: Nur noch jeder zweite Deutsche hält an Merz fest. 49 Prozent der Befragten glauben nicht, dass die Regierung aus CDU/CSU und SPD die gesamte Legislaturperiode bis 2029 überstehen wird. Lediglich 32 Prozent rechnen mit einem Durchhalten der Koalition. Auch die Bewertung der Regierungsarbeit fällt düster aus, denn zwei Drittel (66 Prozent) sind mit der Leistung unzufrieden. Nur noch ein Viertel der Befragten (25 Prozent) äußert Zufriedenheit, drei Prozent weniger als noch Mitte Oktober.
AfD bleibt vorn – Söder mahnt zur Geschlossenheit
Während Merz um Rückhalt kämpft, bleibt die AfD in der Wählergunst trotz leichter Verluste stärkste Kraft. Laut Insa käme sie aktuell auf 26 Prozent. Für die Insa-Umfrage wurden vom 20. bis 24. Oktober 1.205 Wahlberechtigte befragt. Die Fehlertoleranz liegt bei 2,9 Prozentpunkten. Zusätzlichen Sprengstoff birgt die Debatte um mögliche Kooperationen mit der AfD: Eine Forsa-Erhebung zeigt, dass 39 Prozent der bisherigen Unions-Wähler CDU und CSU den Rücken kehren würden, sollte es zu einer Zusammenarbeit mit der AfD kommen.
CSU-Chef Markus Söder warnte unterdessen eindringlich vor internen Machtspielchen: „Eine Koalition darf nicht im Parteidenken steckenbleiben“, sagte er. „Am Ende zählen nicht taktische Geländegewinne, sondern was richtig und wichtig ist. Land geht immer vor Partei.“ Doch ob diese Mahnung ausreicht, um die Risse zu kitten, ist fraglich. Der Unmut in der Bevölkerung wächst – und Friedrich Merz steht unter wachsendem Druck.














