Neuer Vorstoß: Auch Politiker sollen nun in Rentenkasse einzahlen

Der Politiker Wilhelm Gebhard von der CDU hält gerade eine Rede in einer Sitzung des Bundestages vor den anderen Parteimitgliedern. Aufgrund seiner Gestik und Mimik scheint er gerade seinen Standpunkt über ein wichtiges Thema zu vertreten und zu begründen.
Symbolbild © imago/dts Nachrichtenagentur

Auch Politiker sollen in die Rentenkasse einzahlen. Stieß diese Forderung vorher noch auf heftigen Widerstand, können sich immer mehr Größen aus der Politik mit diesem Vorschlag anfreunden.

Auf enormen Widerstand stieß der Vorschlag der SPD, dass auch Politiker in die Rentenkasse einzahlen sollen. Inzwischen sprechen sich jedoch immer mehr für diesen Vorschlag aus.

Ein veraltetes Rentensystem: Deutschland steht vor einem gewaltigen Zukunftsproblem

Das Rentensystem in Deutschland ist veraltet und damit stark überholungsbedürftig. Diese Einsicht kam eigentlich schon vor Jahren. Geändert hatte sich bislang jedoch nichts. Und das Problem dürfte sich in der Zukunft noch verschärfen. Als das System in den 1960ern griff, kamen auf einen Rentner sechs Arbeitnehmer. Inzwischen finanzieren nur noch zwei Arbeitnehmer einen Rentner. Und es wird noch schlimmer: Die Babyboomer-Generation geht jetzt in Rente. Die Geburtenrate hat massiv abgenommen. Nicht umsonst sollen immer mehr Menschen zusätzlich privat für ihre Rente vorsorgen.

Zahlreiche Vorschläge abgewunken: Nun sollen Politiker in Rentenkasse einzahlen

Die SPD hatte bereits vorgeschlagen, dass auch Politiker in die Rentenkasse einzahlen sollen. Dies stieß bislang bei der Union auf heftigen Widerstand und wurde als „populistischer Unfug“ abgetan. Nun scheint die CDU jedoch eine Kehrtwende zu vollziehen. CDU-Politiker Wilhelm Gebhard befürwortet diesen Vorschlag. Er sehe es als dringend notwendig an, dass Politiker eine Vorbildfunktion einnehmen und ebenfalls in die Rentenkasse einzahlen. Wenn man wolle, dass die Bürgerinnen und Bürger an soziale Gerechtigkeit glauben, sei es notwendig, solche Schritte praktisch anzugehen und sich auch als Politiker daran zu beteiligen.

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1981 wurde beschlossen, dass Politiker nicht in die Rentenkasse einzahlen. So hatte man ihre Unabhängigkeit absichern wollen. Viele Menschen empfinden jedoch diese Rentenansprüche als ungerecht. Mit jedem beendeten Amtsjahr erhalten die Abgeordneten nämlich einen Anspruch von 2,5 Prozent ihres Abgeordnetengehalts. Bei Spitzenpolitikern steigen die Prozente sogar an. Somit haben sie Anspruch auf Tausende Euro pro Monat an Rente, ohne je in die Pensionskasse eingezahlt zu haben. Geht es nach dem neuesten Vorstoß, soll sich dies jedoch bald ändern. Laut Gebhard gebe es kein anderes Land mehr, in dem dies so gehandhabt werde.