Dass der deutsche Staat oder einzelne Gemeinden einfach so Geld verschenken, das gibt es nun wirklich nicht alle Tage. So geschieht es aktuell aber tatsächlich in Nordrhein-Westfalen, wo man 500 Euro Umwelt-Zuschuss an Bürger verteilt. Das Ganze ist allerdings an einige Konditionen gebunden.
Umweltschutz ist heute so wichtig wie nie zuvor, hat als Investition aber auch seinen Preis. Steigende Umweltumlagen sorgen bei Bund und Bundesbürgern häufig zu Fragezeichen und Kopfschmerzen. Vor allem regenerativ erzeugter Strom ist teuer. Noch teurer sind allerdings steigende CO₂-Belastungen, gegen die eine Stadt in NRW nun eine besonders ausgeklügelte Aktion startet. Mit einem Zuschuss in Höhe von mehreren Hundert Euro will man die Bürger dazu bewegen, vom Auto aufs Fahrrad umzusteigen.
Initiative aus Bochum fördert Fahrradfahren
Eine besonders ausgeklügelte Initiative hat sich nun die Gemeinde Bochum ausgedacht, um die Schadstoffbelastung in der Stadt zu senken. Wenn mehr Radfahrer und damit weniger Autos in einer Stadt verkehren, verbessert sich automatisch auch die Umweltbilanz. Dabei ist es aber nicht für jeden gleich einfach, auf den Drahtesel umzusatteln. Aus diesem Grund sollen nun Familien mit Kindern beim Kauf eines Lastenrads bezuschusst werden. Eine kreative Lösung, die bereits Anklang bei der Bevölkerung findet.
Nach der Deindustrialisierung des Ruhrgebiets hat sich die Luft in Bochum erheblich verbessert. Nun möchte man noch einen Schritt weitergehen. Den 500-Euro-Zuschuss können sich alle Bürger sicher, die ein Lastenrad in Bochum kaufen möchten. Einzige Voraussetzung ist, dass man in Bochum wohnhaft ist und als Privatperson das Lasten- oder E-Lastenrad erwirbt. Zudem müssen die Anschaffungskosten bei über 1.400 Euro liegen. Gewerbetreibende können von dem Angebot der Stadt außerdem nicht profitieren. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, gibt es das schicke Lastenrad fast zum halben Preis und die Verkehrswende ist einen Schritt weiter.
Wird die Lastenrad-Aktion der Stadt Bochum ein Erfolg?
Der Plan ist in Deutschland einzigartig und die Ziele der Stadt Bochum mehr als ehrgeizig. In den nächsten Jahren will man durch die Lastenrad-Förderung den Anteil des Radverkehrs von 8 auf 15 Prozent erhöhen. Dafür verpflichtet man sich auch, sichere Radwege auszubauen. Die Gesamtförderung beträgt 70.000 Euro, ausreichend für 140 Lastenräder.
Sollte sich die Aktion als Erfolg erweisen, wäre es durchaus denkbar, dass andere Städte nachziehen und ebensolche Förderprogramme ins Leben rufen. Auch könnte Bochum selbst die Aktion verlängern und mit neuen Mitteln ausstatten. Es bleibt abzuwarten, wie hoch die Resonanz auf die Lastenrad-Förderung ausfällt und welche Veränderungen sie nach sich zieht.