Neues Verbot: Kassenzettel soll abgeschafft werden in Deutschland

Die Hand einer Person vor einem Kühlschrank. In der Hand wird ein Kassenbon gehalten, auf dem eine Einkaufssumme zu sehen ist. Im Kühlschrank liegen verschiedene Lebensmittel und Getränke.
Symbolbild © imago/Hanno Bode

Kritiker sind skeptisch, während Befürworter applaudieren. Der klassische Kassenzettel soll abgeschafft werden, wenn es nach der neuen Regierung geht. Falls es tatsächlich so kommt, droht Verbrauchern im Ernstfall ein drastischer Nachteil. 

Ist der Einkauf bezahlt, bekommen Verbraucher einen Bon in die Hand gedrückt. Das soll sich jetzt ändern. Die Regierung plant eine bedeutende Maßnahme.

Drastische Änderung: Kassenzettel soll offiziell abgeschafft werden

Der Verbrauch von Papier, Kartons und Pappe beläuft sich hierzulande auf etwa 19 Millionen Tonnen pro Jahr. Um Ressourcen zu schonen und Verschwendung vorzubeugen, werden Unternehmen und Privatpersonen dazu aufgefordert, einen sparsamen Umgang zu pflegen. Ganz so einfach ist die Umsetzung im Alltag jedoch nicht immer. Nun will die Regierung offenbar durchgreifen, dem hohen Papierverbrauch den Kampf ansagen und entbürokratisieren. Während Kritiker verhalten reagieren, gibt es auch einige Befürworter.

Vor allem der Handel ist positiv gestimmt und spricht sich dafür aus, die Bonpflicht endgültig abzuschaffen. Dieser hofft darauf, künftig weniger Aufwand und Mehrkosten zu haben. Bisher müssen Unternehmen jeden Verkauf mit dem klassischen Papierbon abschließen. Einige Kunden kommen manchmal jedoch in ein Geschäft, um nur eine Kleinigkeit zu besorgen. Auch bei kleineren Beträgen ist die Quittung jedoch verpflichtend. Das könnte sich bald ändern. Wie der Handelsverband Deutschland (HDE) erklärt, haben vor allem große Handelsketten bisher finanziell unter den hohen Mehrkosten gelitten, seit es die Bonpflicht gibt. Sie wurde 2020 eingeführt und sorgte für gemischte Reaktionen.

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Wie sich die Abschaffung auf Verbraucher auswirken könnte

Um Steuerbetrüger schneller zu entlarven und außerdem sicherzustellen, dass alle Verkäufe korrekt erfasst werden, müssen Händler jeden Vorgang mit einem Papierbeleg dokumentieren. Schafft man den Kassenzettel ab, hätte die Maßnahme allerdings einige Nachteile für Verbraucher. Reklamationen könnten sich komplizierter gestalten, wenn die Papierquittung fehlt. Zudem hätten Kunden wohl keine direkte Möglichkeit, die Richtigkeit ihrer Zahlung zu überprüfen. Auch, wenn die Pflicht für Unternehmen entfällt, einen Papierbon auszuhändigen, können Verbraucher dennoch um einen Beleg bitten. Überdies bieten einige Händler digitale Kassenbons an. Wann die geplante Maßnahme umgesetzt wird, ist derzeit noch offen.