Eine neue Regelung führt derzeit zu einem Aufreger: Männer dürfen nämlich nicht mehr ins Schwimmbad rein. Angesichts eines Grundproblems erscheint diese Lösung für die Betroffenen die beste Lösung zu sein.
Was in einigen Schwimmbädern bereits voll etabliert und akzeptiert ist, gilt nun auch in einem weiteren. Männer dürfen auch in dieses Schwimmbad nicht rein. Darauf haben einige schon länger gewartet.
Schwimmbad lässt Männer nicht mehr rein – “Hilft den Betroffenen”
Zwar gibt es diese Regelung in anderen Schwimmbädern schon länger, aber in Leonberg in Baden-Württemberg galt sie bislang nicht. Doch am 3. Mai ist es so weit: In der Zeit von 18 bis 20 Uhr dürfen Männer das Schwimmbad nicht betreten. Nur Frauen, Mädchen und Kindern bis zehn Jahren ist der Eintritt gestattet. Da dieser Zeitraum nicht in die reguläre Betriebszeit des Bades fällt, müssen die anderen Besucher auch nicht auf ihre Schwimmzeit verzichten. Das Verbot für Männer wurde von einem Jugendausschuss initiiert. Damit will man die Bedürfnisse der weiblichen Bevölkerung ernst nehmen und dafür sorgen, dass sie sich wohl fühlen.
Weitere Bäder ziehen nach: Dringender Handlungsbedarf
Was in Leonberg noch ein Testprojekt ist, hat sich in anderen Bädern in Baden-Württemberg schon längst etabliert. So gib es einen solchen Frauentag im Ulmer Westbad bereits seit 2011. Montagvormittag in der Zeit von 10:30 Uhr bis 13:30 Uhr dürfen ausschließlich Frauen das Schwimmbad nutzen. Auch im ältesten Familienbad Deutschlands, im Lorettobad, gibt es ein Bad extra nur für Frauen. Es ist das Letzte, das in Deutschland existiert.
Doch wieso ist dies überhaupt nötig? Immer mehr Frauen berichten von Übergriffen der Männer. Dabei handelt es sich meistens nicht um grenzüberschreitenden Körperkontakt, sondern um Sprüche und auch erniedrigende Blicke. Davor wollen die Bäder die Frauen und Mädchen schützen und bieten ihnen deshalb eine Zeit an, in der sie ganz ohne Männer ihre Zeit im Bad genießen können und ihre Privatsphäre geschützt wird. Viele Frauen sehen die Maßnahme als längst überfällig an und begrüßen diesen Schritt. Weitere Schwimmbäder – auch deutschlandweit – könnten diesem Beispiel folgen.