Eine gefährliche Tierpest breitet sich aktuell in Deutschland aus und zwingt die Behörden zu einer Reaktion. Eine offizielle Warnung ging nun an die Bürger. Sie sollen sich an bestimmte Schutzmaßnahmen halten.
Immer häufiger beobachten Experten in Deutschland ungewöhnliches Verhalten bei bestimmten Tieren, das auf eine gefährliche Tierpest hindeutet. Die wichtigste Regel in Verbindung damit: “Nicht anfassen!”
Ungewöhnlicher Fund löst Sorge in einer deutschen Region aus
Auf einem ruhigen Stück Land in der Stader Geest entdeckten Spaziergänger Ende März einen Feldhasen, der sich auffällig verhielt: Er war kraftlos, hatte geschwollene Augen und zeigte kaum noch Reaktionen auf seine Umwelt. Wenige Tage später lag das Tier tot da. Die anschließende Laboranalyse bestätigte den schlimmen Verdacht. Die Diagnose: Myxomatose, eine in Deutschland auch als Kaninchenpest bekannte Viruskrankheit. Bisher galt das Virus als typische Bedrohung für Haus- und Wildkaninchen, doch inzwischen sind offenbar auch Feldhasen in Gefahr. Besonders tückisch: Die Symptome zeigen sich erst spät, oft dann, wenn die Tiere kaum noch zu retten sind. Infizierte Hasen verlieren ihren Appetit, wirken apathisch und entwickeln Schwellungen an Kopf und Körper – Anzeichen, die sich meist schnell verschlimmern.
Verantwortlich für die Infektion ist ein Pockenvirus, das sich auf mehreren Wegen verbreitet. Neben dem direkten Kontakt unter Tieren zählen auch Stechmücken, Flöhe und kontaminiertes Futter zu den Überträgern. Da diese Vektoren kaum zu kontrollieren sind, kann sich der Erreger besonders in offenen Landschaften und bei hoher Populationsdichte rasch ausbreiten. Für Menschen ist das Virus nach aktuellem Stand ungefährlich – doch für das Ökosystem kann es dramatische Folgen haben. Denn der Feldhase spielt in Deutschland eine wichtige Rolle als Beutetier für viele Greifvögel und Raubtiere. Ein Rückgang hätte Folgen, die weit über die Art selbst hinausgehen könnten.
Gefährliche Tierpest in Deutschland: Die Lage spitzt sich zu
Was die aktuelle Situation so alarmierend macht: Es handelt sich nicht um einen Einzelfall. Bereits Ende 2024 tauchten erste Nachweise in Niedersachsen auf – unter anderem im Emsland und der Grafschaft Bentheim. Nun scheint sich der Erreger Richtung Norden auszubreiten. Der Fund in Stade ist daher mehr als nur eine lokale Randnotiz.
Die Behörden rufen dazu auf, tote oder kranke Wildtiere nicht anzufassen, sondern unverzüglich dem Veterinäramt zu melden. Dort kann man Proben sichern und mögliche Ausbreitungswege nachverfolgen. Eine gezielte Kontrolle sei nur möglich, wenn Verdachtsfälle bekannt würden, so die Experten. Besonders in Jagdrevieren oder nahe Siedlungsrändern kann sich der Erreger unbemerkt einnisten – viele Tiere tragen ihn bereits in sich, bevor Symptome sichtbar werden. Eine Impfung gibt es immerhin für Hauskaninchen, die Halter jetzt unbedingt in Anspruch nehmen sollten. Wer im Garten Kaninchen hält, sollte sie zudem vor Insekten schützen und Ausläufe sorgfältig reinigen.