Pilotprojekt: „Flüssigbäume“ in Tanks kommen in die Innenstädte

Neue Flüssigbäume in Innenstädte.
© univerzitet u beogradu / ivan spasojević

Mit einem neuen Pilotprojekt sollen mittels Tanks „Flüssigbäume“ in Innenstädten integriert werden. Was etwas merkwürdig aussieht, soll einen großen Effekt haben.

Mit einem neuen Projekt, bei dem spezielle Tanks in Innenstädten arrangiert werden, soll ein großer Beitrag für die Luftqualität in den Städten geleistet werden.

Flüssige Bäume mit Mehrwert

Bäume sind wie eine reinigende Lunge. Doch in Städten bleibt häufig wenig Platz, um eine ausreichende Vielfalt an Bäumen oder Pflanzen zu integrieren. Jetzt gibt es ein neues Pilotprojekt, bei dem besonere Tanks dieses Problem in den Innenstädten beheben sollen. Die sogenannten Flüssigbäume sollen sich positiv gegen die Luftverschmutzung auswirken.

Laut einer Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollen in ganz Europa jährlich etwa 300.000 Menschen an den Folgen von zu hohen Schadstoff- und Feinstaubbelastungen sterben. Die meisten Betroffenen wohnten in eng besiedelten Innenstädten oder Stadtgebieten.

Neues Projekt soll helfen

Diesem Problem hat sich ein serbisches Projekt mit Namen Liquid 3 angenommen. Beim dem Pilotprojekt werden in Innenstädten mittels Tanks sogenannte Flüssigbäume aufgestellt. Das Institut für multidisziplinäre Forschung der Universität Belgrad (IMSI) hat die Tanks mit den Flüssigbäumen entwickelt.

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Die Tanks haben ein Fassungsvermögen von 600 Litern und sind sowohl mit Wasser als auch mit Mikroalgen versetzt. Diese Algen blühen in den Tanks, absorbieren durch ihre Photosynthese CO₂ und wandeln diesen in Sauerstoff um. In Stadtgebieten mit einer schlechten Luftqualität sollen die Tanks dafür sorgen, dass sich so die Luftverschmutzung reduzieren lässt.

50 Mal effektiver

Die Algen in den Tanks sollen, laut den Forschern, Kohlenstoffdioxid bis zu 50-mal effektiver absorbieren, als Bäume es vermögen. Dabei soll ein einziger Tank bereits so viel CO₂ absorbieren können, wie es zwei zehnjährige Bäume oder alternativ eine 200 Quadratmeter Rasenfläche üblicherweise vollbringen.

Ob sich das Pilotprojekt mit den Tanks für Innenstädte bewährt, bleibt abzuwarten. Allerdings steht fest, dass die Pflege von Baum- und Grünflächen für die Städte einen extremen Kostenfaktor bedeutet, und diese Mittel kaum mehr zur Verfügung stehen, erklären Experten.