Pläne durchgesickert: Heizungstausch für alle soll kommen – teuer

Ein Heizraum mit einem Regal voller Holz
Symbolbild © istockphoto/frankoppermann

Der Heizungstausch ist ein umstrittenes Thema in Deutschland. Es soll nun konkrete Pläne geben, dass dieser bald eingeführt werden soll. Die damit verbundenen Kosten sind besorgniserregend.

Vor Kurzem wurden die letzten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. Nun soll ein weiterer Schritt in Richtung Energiewende erfolgen. So sollen Öl- und Gasheizungen künftig durch Heizungen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, ersetzt werden. In der Politik löst der geplante Heizungstausch dabei starke Debatten aus.

Bundeskabinett stimmt zu

Das Bundeskabinett hat dem Gesetzesentwurf für den Heizungstausch diesen Mittwoch zugestimmt. Bereits im nächsten Jahr sollen damit 65 Prozent der neuen Heizungen in Gebäuden auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Für die Chefin der Grünen ist dies ein großer Erfolg: „Heute ist ein guter Tag fürs Land und ein guter Tag fürs Klima.“ Laut Ricarda Lang habe man mit dieser Entscheidung einen wichtigen Fortschritt gemacht.

Für die FDP und die Union ist es jedoch eine weniger erfreuliche Nachricht. Sie sehen den geplanten Heizungstausch im Hinblick auf die damit verbundenen Kosten kritisch, denn in ihren Augen könnten die Förderungen zu knapp ausfallen. Damit wäre das Heizen in Zukunft für die Menschen in Deutschland sehr kostspielig. Doch bei dem neuen Gesetz gibt es auch Ausnahmeklauseln.

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Hier gelten Ausnahmen

Zunächst bezieht sich das Gesetz vor allem auf neue Heizungen, die ab 2024 in Gebäude eingebaut werden. Öl- und Gasheizungen können parallel dazu weiterhin betrieben und bei Ausfall entsprechend repariert werden. Diese Ausnahmeregelung gilt für die nächsten dreißig Jahre, bevor ab 2044 dann ganz Schluss sein soll. Damit soll eine Klimaneutralität Deutschlands ab 2045 gewährleistet sein. Über 80-Jährige seien von dem Gesetz demnach kaum betroffen.

Um den Heizungstausch zu unterstützen, soll es zudem verschiedene Förderprogramme geben. Ob diese ausreichend sind, bleibt abzuwarten. Zudem sollen die neuen Heizungen bestimmten Richtlinien folgen. Dabei sind Kombi-Möglichkeiten aus Öl- und Gasheizung, sowie erneuerbaren Energien möglich. Doch der einfache Einbau einer fossilen Gasheizung oder einer Ölheizung soll in Zukunft nicht mehr möglich sein. Fraktions-Vizechef der Union Jens Spahn kündigte jedoch am Mittwoch an, dass er dieses Gesetz mit aller Kraft verhindern wolle. Zu hohe Kosten würden damit auf die Menschen zukommen. Das letzte Wort ist damit noch nicht gesprochen.