Politik wütend: Über 10.000 Menschen auf Demo gegen Corona-Regeln!

Symbolbild

Karlsruhe-Insider (dpa) – Mehr als 10 000 Menschen – größtenteils ohne Masken und Abstand – haben nach Angaben der Polizei am Karsamstag in Stuttgart bei einer Kundgebung der «Querdenken»-Bewegung gegen die Corona-Politik demonstriert.

Die Behörden waren zunächst von 2500 Teilnehmern in Stuttgart-Bad Cannstatt ausgegangen, die Anmelder von 6000.

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in der Landeshauptstadt pendelt seit Tagen um einen Wert von 100 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen einer Woche – an den meisten Tagen lag der Wert leicht über 100.

Dabei sei es friedlich geblieben, sagte ein Sprecher. Hunderte Beamte waren im Einsatz, schritten wegen der Verstöße gegen die Corona-Regeln aber kaum ein.

Die Stadt habe sich dann gegen ein Verbot entschieden. «Das war aus infektiologischer Sicht in dieser Phase der Pandemie falsch», sagte Lahl. Wie solle man der Bevölkerung erklären, dass sich an den Osterfeiertagen nur fünf Menschen aus zwei Haushalten treffen
dürften, während Tausende Demonstranten ohne Maske und ohne Mindestabstand durch die Stadt zögen. «Das Demonstrationsrecht ist ein hohes Gut, aber in einer Pandemie gibt es auch dafür Grenzen», sagte Lahl.

Lesen Sie auch
Kahlschlag: Eskalation droht bei Bosch – 1000 Stellen betroffen

Das Konzept von Stadt und Polizei sei gewesen, dass sich alle Demo-Teilnehmer am Ende auf dem Cannstatter Wasen sammeln und nicht unkontrolliert durch Stuttgart ziehen, erläuterte Matis. Die Stadt hatte im Falle von Verstößen gegen die Maskenpflicht und die vorgeschriebenen Abstände angekündigt, Versammlungen aufzulösen.

Am Abend teilte das Polizeipräsidium mit, dass 254 Corona-Verstöße geahndet worden seien.

Die Polizei war seit dem Vormittag mit Hunderten Kräften an verschiedenen Orten in der Stadt im Einsatz, weil zehn Kundgebungen angemeldet worden waren. Die Beamten wurden unterstützt von der Bundespolizei sowie von Polizisten aus Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz und Hessen. Während des Aufzuges gab es erhebliche Verkehrsbehinderungen.