Die Gebühren für Pflegeheime sind für viele Menschen nicht mehr bezahlbar. Sie steigen stetig an, während die Zahl der pflegebedürftigen Personen in Deutschland gleichzeitig in die Höhe schießt. Experten sind alarmiert.
Der Pflegeversicherung geht es wirtschaftlich schlecht. In Deutschland fehlen Pflegefachkräfte. Nun steigen auch die Kosten für einen Platz im Pflegeheim an. Wer auf einen Heimplatz angewiesen ist, ist deshalb häufig abhängig von der Unterstützung der Angehörigen.
Gebühren für Pflegeheime explodieren
Die finanzielle Krise der Pflegeversicherung hatte unter anderem eine Erhöhung der Beitragssätze zum 1. Januar 2025 zur Folge. Allerdings müssen Menschen in Deutschland nicht nur mehr für ihre Versicherung zahlen. Auch die Kosten für einen Platz im Pflegeheim steigen immer weiter an. Neben anteiligen Pflegekosten kommen Bewohner finanziell auch für ihre Verpflegung und Unterkunft selbst auf. Zudem reichen Heime die eigenen Investitionskosten weiter. Das erhöht die Gesamtkosten.
Sofern Pflegeheimbewohner besondere Bedürfnisse haben, wird Geld für individuelle Zusatzleistungen fällig. So summieren sich die Kosten. Wer sie nicht aufbringen kann, ist auf Unterstützung angewiesen, zum Beispiel auf die der eigenen Kinder. Über 2.400 Euro mussten pflegebedürftige Personen bisher im Schnitt aus eigener Tasche aufbringen. 2025 sind es nach Angaben des Verbands der Ersatzkassen (vdek) 300 Euro mehr. Als Grund für die hohen Kosten gelten in erster Linie die Lohnsteigerungen für Beschäftigte und die Inflation.
Experten warnen: Neben den Gebühren für ein Pflegeheim gibt es ein weiteres Problem
Nach Angaben des Sozialverbands VdK Deutschland ist nicht nur der finanzielle Faktor eine Herausforderung. Deutschland hat auch zu wenig Pflegeheimplätze, erklären die Experten. Der Verband weist auf lange Wartelisten hin, mit denen sich Pflegebedürftige abfinden müssen. Weil es regionale Unterschiede bei den Kosten gibt, haben Menschen mit Pflegebedarf bis heute zudem keine großen Wahlmöglichkeiten. Wer zum Beispiel einen Platz in der Nähe seiner Familie findet, muss damit rechnen, dass dieser teurer als ein Heimplatz sein könnte, der weiter entfernt liegt. Wie sich die Situation künftig entwickelt, zeigen die kommenden Jahre. Doch die Prognosen fallen insgesamt düster aus. Experten sind alarmiert und sagen Millionen fehlende Plätze voraus.