Rekord: Mindestlohn soll wieder erhöht werden in Deutschland

Ein Stempel mit der Aufschrift Mindestlohn, ein Arbeitsvertrag und ein fünf Euro Schein sowie Hartgeld
Symbolbild © istockphoto/filmfoto

In Deutschland soll der Mindestlohn erneut erhöht werden. Angesichts der Inflation stellt Arbeitsminister Hubertus Heil eine klare Forderung auf. Doch nicht alle sind einverstanden.

Arbeitsminister Hubertus Heil hat einen Vorstoß gewagt. Er fordert eine weitere Erhöhung der Stundenlöhne. So soll der Mindestlohn in Deutschland wieder erhöht werden.

Mindestlohn soll in Deutschland erhöht werden

Nachdem der Mindestlohn erst kürzlich auf zwölf Euro angehoben wurde, fordert der deutsche Arbeitsminister Hubertus Heil von der SPD eine weitere Erhöhung. Seiner Meinung nach würde sich Arbeit nur dann wirklich lohnen. In diesem Zusammenhang steht auch die Forderung nach der nächsten Erhöhung des Mindestlohns im kommenden Januar. Bei den Sozialverbänden kommt diese Nachricht gut an. Sie begrüßen, dass Hubertus Heil wohl erkannt hat, dass der Mindestlohn auch im kommenden Jahr deutlich steigen muss. Im Gespräch sind vierzehn Euro pro Stunde.

Vom Lohnniveau hängen auch die Renten ab. Würde ein Arbeitnehmer beispielsweise 45 Jahre lang für vierzehn Euro pro Stunde arbeiten, wäre seine Rente wohl über dem Existenzminimum. Bevor jedoch ein neuer Mindestlohn beschlossen ist, berät die Mindestlohnkommission darüber. Sie besteht aus Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. In der Regel entscheiden diese Vertreter nur alle zwei Jahre über eine Anpassung des Mindestlohns. Man kann also davon ausgehen, dass die Mindestlohnkommission über den erneuten Vorstoß des Arbeitsministers nicht begeistert ist.

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Kritik: Erhöhung des Mindestlohns kann Arbeitslosigkeit erhöhen

Eigentlich entscheidet diese Kommission autonom und ist nicht von den Wünschen der Minister abhängig. Nur so könne man die Tarifautonomie wahren. Es gibt aber auch Kritik: Nicht jeder ist von der Erhöhung des Mindestlohns begeistert. Denn dann müssten die Unternehmen die Gering-Qualifizierten entlassen, weil die Arbeitskosten drastisch steigen. Den Mindestlohn einfach nach oben zu setzen, wäre in diesem Sinne keine langfristige Lösung.

Ein zu hoher Mindestlohn könnte über kurz oder lang zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen. Man müsse auch an die Unternehmen und Arbeitgeber denken, die ebenfalls mit den Folgen der Inflation und den Nachwirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen hätten. Nach den harten Jahren der Entbehrungen stellt sich die Frage, ob ein massiver Vorstoß in Sachen Mindestlohn hier wirklich der richtige Weg ist. Hier wird es wohl noch heftige Diskussionen geben.