Riesenandrang: Erster veganer Kindergarten in Wien eröffnet

Mehrere Kinder sitzen an einem Tisch im Kindergarten und essen. Vor ihnen stehen Schüsseln. In der Mitte des Tisches steht eine Schale mit Obst.
Symbolbild © istockphoto/Andrey_Kuzmin

Was die einen generell ablehnen, ist den anderen auch für ihre Kinder wichtig. Deshalb hat in Wien ein erster veganer Kindergarten eröffnet. Der Andrang ist jetzt schon riesengroß. Die Warteliste ist voll.

Ein erster veganer Kindergarten hat in Wien eröffnet und kann sich bereits vor Anmeldungen kaum halten. Die Warteliste für 2025 ist schon voll. Für das Jahr danach sind auch fast keine Plätze mehr frei. Viele Eltern sehen ein Platz in diesem Kindergarten als ein absolutes Muss.

Vegane Ernährung für Kinder in der Kritik

Unter Experten und auch unter den Verbrauchern selbst ist die vegane Ernährung umstritten. Während sich jeder erwachsene Mensch ernähren kann, wie er möchte und auch in der Lage ist, die Konsequenzen zu verstehen und zu tragen, sieht dies bei Kindern anders aus. Insbesondere Kritiker der veganen Ernährungsweise führen immer wieder ins Feld, dass eine rein vegane Ernährung gar nicht alle Nährstoffe bietet, die der menschliche Körper benötigt. Nahrungsergänzungsmittel seien unumgänglich, um mit allen wichtigen Mineralien und Nährstoffen versorgt zu sein. Deshalb finden es viele absolut unverständlich, wie man auch noch Kinder vegan ernähren kann. Diese befinden sich im Wachstum, weshalb ein Nährstoffmangel schon an Kindeswohlgefährdung grenzt.

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Veganer Kindergarten löst Massenansturm aus

Dass viele Eltern die vegane Ernährung auch als sinnvoll für ihre Kinder ansehen und ihnen trotzdem alle Nährstoffe geben, die sie für ihre Entwicklung brauchen, zeigt nun der Massenandrang auf einen Kindergarten in Wien. Dieser hat nur vegane Gerichte auf dem Speiseplan und befasst sich intensiv mit der Ernährung der Kinder. Der Kindergarten legt großen Wert auf einen sorgfältig geplanten Speiseplan, der sicherstellen soll, dass die Kinder alle notwendigen Nährstoffe erhalten.

Seit 2014 betreibt Sara Pancot zwei Kinderbetreuungsgruppen in Wien. Sie sorgt dafür, dass sich die Kinder intensiv mit ihrer Nahrung beschäftigen. So gehen sie und die Erzieherinnen mit den Kleinsten in den Garten und lassen sie Obst, Gemüse und Kräuter mit allen fünf Sinnen begreifen. Die Kinder pflücken beispielsweise die Trauben und dürfen sie mit den Händen zerquetschen. So lernt der Nachwuchs von Anfang an, was er isst und woher es kommt. Die Kinder werden ermutigt, aktiv mitzumachen, jedoch ohne Zwang. Das Erziehungskonzept scheint zu überzeugen, denn für 2025 ist die Warteliste bereits voll. Für 2026 gibt es fast keine Plätze mehr.