Ein neues Werk von Rheinmetall entsteht in Deutschland. Der Konzern möchte seine Produktion hierzulande weiter ausbauen. Dafür investiert das Unternehmen massiv Geld. Es gibt aber auch viel Kritik.
Rheinmetall nimmt jede Menge Geld in die Hand, um ein neues Werk in Deutschland zu bauen. Der Rüstungskonzern befindet sich momentan in einem Aufschwung. Allerdings gibt es auch jede Menge Gegenwind für die Firma.
Riesiges Werk von Rheinmetall entsteht: Massive Kritik
Rheinmetall hat seinen Hauptsitz in Düsseldorf und ist ein börsennotiertes Unternehmen. Es handelt sich dabei um einen Automobilzulieferer und Rüstungskonzern – sprich, Rheinmetall liefert Produkte, die unter anderem im Krieg verwendet werden. Dazu zählen Waffen, Munition und Fahrzeuge wie Panzer. Die Firma hat Standorte in Europa, Amerika, Asien und Australien und beschäftigt in 30 Ländern 31.000 Mitarbeiter. Ein Werk von Rheinmetall mit riesiger Größe soll jetzt in Deutschland entstehen, doch es hagelt Kritik.
Die Firma wird dafür kritisiert, Geschäftstätigkeiten mit Staaten zu führen, die in bewaffnete Konflikte verwickelt sind oder Menschenrechtsverletzungen begehen. So schloss das Unternehmen erst kürzlich Waffendeals mit Russland und der Ukraine ab – also zwei Ländern, die sich seit Jahren im Krieg miteinander befinden. Außerdem lautet die Kritik an Rheinmetall, Sportswashing zu betreiben. Heißt: Das Unternehmen sponsert bekannte Sportvereine, um das öffentliche Ansehen der Waffenindustrie zu verbessern und Werbung dafür zu machen.
Neues Rheinmetall-Werk: Rekorde mit dem Krieg
Rheinmetall profitiert enorm von den weltweit brodelnden Konflikten. Der Konzern machte 2024 einen Umsatz von 9,75 Milliarden Euro, ein Plus von 36 Prozent gegenüber 2023. Zudem wuchs der Auftragsbestand auf den neuen Rekordwert von 55 Milliarden Euro. Die Aufträge von Rheinmetall boomen, bis 2030 werden sogar noch höhere Umsätze erwartet. Daher entstehen nun auch neue Werke von Rheinmetall in Deutschland sowie weiteren europäischen Ländern wie Lettland, Dänemark und Litauen.
In Deutschland wird der Standort Unterlüß in Niedersachsen mit dem neuen Mega-Werk ausgestattet. Dafür gibt Rheinmetall rund 600 Millionen Euro aus. Der Standort soll so zukünftig 350.000 Geschosse und Artilleriegranaten statt wie zuvor 200.000 produzieren. Damit ist Unterlüß bald das zweitgrößte Artilleriewerk in ganz Europa. Größer ist nur ein Werk in Spanien, welches 450.000 Granaten pro Jahr herstellt.