Beim Spazierengehen in der Natur entdeckt man oft Wunderbares und manchmal sogar Erschreckendes. Nun hat eine Spaziergängerin wie aus dem Nichts ein riesiges, an die Küste gespültes “Seeungeheuer” entdeckt.
Das Meer und die Tiefsee bergen viele Geheimnisse, und ab und an strömt etwas auch zu von Menschen besiedelten Ufern. Kürzlich entdeckte eine Spaziergängerin an einer Küste völlig nichtsahnend sogar etwas, das man als “Seeungeheuer” bezeichnen könnte.
Ein Schimmer im Sand, der alles verändert
Ein frischer Wind blies über den Ocean Beach im Westen Tasmaniens, als Sybil Robertson mit ihrem Hund am Wasser entlanglief. Am Horizont kreisten Seeadler, unten im Sand blitzte etwas Silbriges – ein ungewöhnlicher Kontrast zu den gewohnten Algen und Muscheln. Als sie näher trat, erkannte sie einen langgestreckten Fischkörper, der in der Morgensonne metallisch schimmerte und fast fünf Meter maß. Ohne zu wissen, womit sie es zu tun hatte, schoss sie einige Fotos und stellte sie in eine lokale Naturforschergruppe. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Ein sogenannter Riemenfisch lag da, ein Tiefseebewohner, der normalerweise nie so nah an der Oberfläche zu sehen ist. In manchen alten Überlieferungen heißt er sogar “Doomfish” – Weltuntergangsfisch.
Der Riemenfisch ist ein echter Rekordhalter: Er gehört zu den längsten Knochenfischen der Erde, kann über acht Meter erreichen und lebt meist in 200 bis 1.000 Metern Tiefe. Nur selten verirrt sich ein Exemplar in die Nähe der Küsten – und noch seltener in solch gutem Zustand. In der japanischen Mythologie gilt er sogar als Vorbote schwerer Naturkatastrophen. Auch wenn Wissenschaftler diesen Aberglauben nicht bestätigen, bietet sein Auftauchen stets Anlass für Diskussionen – und für intensive wissenschaftliche Untersuchungen.
Spaziergänger entdecken Seeungeheuer an der Küste – überraschende Profiteure
Riemenfische sind in den letzten Jahren immer wieder an Strände gespült worden – nicht nur in Tasmanien, sondern auch in Mexiko, den USA und Chile. Diese Häufung weckt Sorgen: Könnten Veränderungen im marinen Ökosystem die Ursache sein? Forscher untersuchen, ob steigende Wassertemperaturen, Sauerstoffmangel in der Tiefe oder Unterwasserlärm den Lebensraum dieser Tiere stören.
Tatsächlich zeigt ein Blick auf neue Umweltberichte, dass sich im D’Entrecasteaux-Kanal vor kurzem massives Fischsterben in Aquakulturen ereignete – möglicherweise eine Folge gestiegener Temperaturen und Algenblüten. Der Riemenfischfund fällt zeitlich auffällig damit zusammen. Für die Wissenschaft sind solche Entdeckungen Gold wert. Sie bieten seltene Einblicke in eine Welt, die dem Menschen trotz aller Technik bis heute fast völlig verborgen bleibt. Der Ozean gibt nicht oft etwas preis – aber manchmal spült er ein Stück seines Rätsels direkt vor unsere Füße.