Seen im Karlsruher Zoo müssen abgepumpt werden – Das ist plötzlich passiert!

Foto: Stadt Karlsruhe

Erneuerung der Technik für Gondolettas notwendig/Pelikane noch nicht ins Winterquartier

Im Stadtgarten- und Schwanensee wird ab kommendem Mittwoch, 24. Oktober, das Wasser abgelassen. Dabei handelt es sich um 21.500 Kubikmeter Wasser. „Es braucht etwa eine Woche, bis beide Seen und der Kanal dazwischen trocken gefallen sind“, berichtet Rainer Hiesl vom Gartenbauamt, der das Projekt leitet. „Es ist viel Aufwand, aber dringend notwendig, um die Gondoletta-Technik zu erneuern“, so Hiesl. Beide Antriebsmotoren, die Zugseile, Umlenkrollen und Lager werden bei der Aktion getauscht. Alle drei Jahre geschieht dies. Im Juni 2017 musste zuletzt der Schwanensee wegen einer kleineren Reparatur abgelassen werden, die letzte vollständige Entleerung beider Seen war im November 2015.

Die kleinen Boote, Gondolettas genannt, drehen jeden Sommer seit der Bundesgartenschau 1967 ihre Runden über die beiden Seen. Nach wie vor erfreuen sie sich größter Beliebtheit bei den Besuchern des Zoologischen Stadtgartens. Sie werden wie bei einem Skilift – nur unter Wasser – gezogen. Für die technische Erneuerung werden jetzt sechs bis acht Wochen benötigt. Bei schlechten Wetterverhältnissen könnte sich diese Zeit auch verlängern.

„Sechs bis acht Kollegen werden in dieser Zeit die Technik erneuern und vor allem den Kanal zwischen den beiden Seen entschlammen und von abgesunkenem Laub befreien“, berichtet Hiesl. Auch die Wasserorgel, die bereits an den Rand des Sees gezogen wurde, erfährt eine Wartung. Damit könne ein problemloser Betrieb von Wasserorgel und Gondolettas in der neuen Saison, die zu Ostern beginnt, gewährleistet werden, so Hiesl.

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Beim Ablassen der Seen wird zudem ein Teil der großen Karpfenpopulation von einem örtlichen Angelverein abgefischt. Die anderen Tiere verbleiben im Tiefteil des Schwanensees, wo selbst nach dem Ablassen noch genügend Wasser stehen bleibt. Die verbliebenen Karpfen können sich dann in den nächsten Jahren wieder vermehren.

„Da die Winter in der Regel immer wärmer werden und der Frost später einsetzt, wollen wir die Pelikane noch nicht in ihr Winterquartier bringen“, erläutert Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt. Im vergangenen Jahr durften die Pelikane, denen selbst leichte Nachtfröste nichts ausmachen, bis kurz vor Weihnachten draußen bleiben. Als Zwischenlösung zur Unterbringung wurde der Ludwigsee auserkoren. Das kleine Gewässer hinter der Australienanlage wird nämlich nicht abgelassen. Das offene Stück bei der Kinderturn-Welt-Station „Affen“ ist deshalb mit einem Holzstaketenzaun geschlossen worden. Die Pelikane werden dort die nächsten Wochen zu sehen sein.