Seuchen-Ausbreitung: Deutscher Tierpark muss Gehege schließen

Ein Tiergehege steht in einem Zoo. Zwei männliche Besucher stehen vor dem Gehege und schauen sich dieses interessiert an. Im Gehege sind unter anderem eine Leiter und ein Häuschen aus Holz zu sehen.
Symbolbild © imago/SNA

Auch in eigentlich sicheren Umgebungen kann es zu Krankheitsausbrüchen kommen. So muss ein deutscher Tierpark nun ein Gehege wegen eines Seuchen-Ausbruchs schließen.

Mit einem Seuchen-Ausbruch ist vor allen im modernen Pandemie-Zeitalter nicht zu spaßen, weshalb ein deutscher Tierpark nun sogar sein Gehege schließen muss. Noch sind die Konsequenzen daraus nicht vollends greifbar.

Wenn eine Routinecheck alarmiert und es zum Ernstfall kommt

Im Tierpark Recklinghausen entdeckte man bei einer routinemäßigen Kontrolle das Mycobacterium avium, den Erreger der Vogel-Tuberkulose. Ein verstorbener Vogel lieferte die Probe und der Park reagierte sofort: Das Vogelhaus schloss, die Mitarbeiter tragen Schutzkleidung, die Tiere bleiben isoliert. Damit schützt man sowohl Besucher als auch Angestellte präventiv.

Interessanterweise zeigt die Forschung, dass das Bakterium besonders widerstandsfähig ist. Es überdauert in feuchtem Boden und Wasser, sogar in Umgebungen, die nicht ständig tropisch warm sind. Studien belegen, dass bestimmte Unterarten von M. avium in Umgebungen wie Bodenschichten oder Gülle monatelang überleben können. Außerdem haben Wissenschaftler herausgefunden, dass das Immunsystem gesunder Personen meistens so gut funktioniert, dass keine ernsthaften Beschwerden auftreten. Wer allerdings eine geschwächte Abwehr hat – etwa durch chronische Erkrankung oder durch fortgeschrittenes Alter – sieht sich deutlich größeren Risiken gegenüber.

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Warum Vorsicht für alle nötig bleibt

Die Vogel-Tuberkulose stellt zwar selten eine Gefahr für Menschen dar, doch sie zählt zu den sogenannten Zoonosen – Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. In Fachkreisen betonen Mediziner: Auch ohne Symptome scheiden betroffene Vögel Erreger über ihren Kot aus. Gerade bei sporadischem Kontakt mit nicht auffälligen Tieren wird das Risiko oft unterschätzt, besonders in engen Tierhäusern oder wenn Staub und Feuchtigkeit zusammentreffen.

Recklinghausen will erst über die Wiedereröffnung entscheiden, wenn alle Laborergebnisse vorliegen und Infektionsquellen sicher identifiziert wurden. Besucher, vor allem mit geschwächtem Immunsystem, sollten sich vorsorglich fernhalten. Zudem plant der Park zusätzliche Messungen der Luftqualität und des Staubgehalts – ein Schritt, der sich in ähnlichen Fällen hilfreich zeigte, um Unsicherheit zu reduzieren und eine transparente Kommunikation zu stärken.