
Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich, aber für Tiere oft tödlich. Prävention, schnelle Reaktion und konsequente Hygienemaßnahmen bleiben entscheidend, um die Ausbreitung in Deutschland zu stoppen.
In Deutschland wurde der erste Fall der Seuche im September 2020 im brandenburgischen Spree-Neiße-Kreis bei einem Wildschwein bestätigt, nachdem die Krankheit zuvor mehrfach in Polen aufgetreten war. Seitdem breitete sich die Seuche weiter aus. Jetzt gibt es erste Maßnahmen in Wäldern.
Erste Maßnahmen in Wäldern: Seuche breitet sich weiter aus
In Deutschland wächst die Sorge vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Obwohl Bayern bislang verschont blieb, probten Behörden jetzt den Ernstfall: Im Wald bei Nürnberg wurde im Rahmen eines Planspiels ein infiziertes Wildschwein gefunden – ein Szenario, das im Ernstfall tödliche Konsequenzen für Wild- und Hausschweine hätte. Menschen sind hingegen nicht gefährdet.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine heimtückische Tierseuche. Das Virus wurde 2007 aus Afrika über den Seeweg nach Georgien eingeschleppt, vermutlich über den Hafen von Poti. Von dort aus verbreitete es sich langsam über Russland, Weißrussland und die Ukraine und erreichte 2014 erstmals die Europäische Union. Fälle wurden bereits in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und schließlich auch bei Hausschweinen in Brandenburg, Baden-Württemberg und Niedersachsen nachgewiesen. Heute zählen die Behörden mehrere Tausend dokumentierte Fälle.
Afrikanische Schweinepest: Behörden ergreifen Maßnahmen
Die wirtschaftlichen Risiken für Schweinehalter sind enorm. Wenn die Seuche ein Tier in einem Mastbetrieb befällt, töten die Betreiber vorsorglich alle Schweine – ein finanzielles Desaster. Der Deutsche Bauernverband fordert deshalb schon seit Jahren präventive Maßnahmen. Eine dieser Maßnahmen ist die intensive Jagd auf Wildschweine. Bereits im Jagdjahr 2017/2018 stieg die Zahl der getöteten Tiere um 42 Prozent auf über 800.000 an.
Ziel ist vor allem, die Verbreitung der Seuche zu verhindern. Dafür wurden zeitweise gesetzliche Tierschutzbestimmungen bei der Jagd gelockert. Auch Waldbesitzer und Forstbetriebe reagieren vorsorglich. Bei der Übung im Nürnberger Land demonstrieren Veterinäramt und Bayerische Staatsforsten, wie ein Seuchenfall praktisch abläuft. Ganzkörperanzüge, Gummihandschuhe und penible Desinfektion seien demnach Pflicht.














