Solaranbieter laufen Sturm: Merz-Regierung will neue Kraftwerke

Zu sehen sind Atomkraftwerke, bestehend aus massiven grauen Kühltürmen, aus denen weißer Wasserdampf in den Himmel aufsteigt. Die Anlage liegt an einem Fluss, was auf die Nutzung von Wasser zur Kühlung hinweist. Die grüne Umgebung mit Wiesen und Bäumen steht im Kontrast zu dem industriellen Bauwerk.
Symbolbild © istockphoto/jotily

Die Regierung plant einen riesigen Gaskraftwerke-Ausbau. Dagegen regt sich jetzt Widerstand. Solaranbieter laufen Sturm und fühlen sich unfair behandelt. Und sie machen auf einen Umstand aufmerksam, der viele Bürger zur Weißglut treibt. 

Deutschland sorgt sich um die Verfügbarkeit von Strom. Deshalb will die Bundesregierung mehr Gaskraftwerke. Ein Unternehmen sieht jedoch schwarz und reicht Beschwerde ein.

Plan der Bundesregierung auf der Kippe: Solaranbieter laufen Sturm

Weil der Planet massiv unter dem Klimawandel leidet, ist Ökostrom wichtig. Aber auch erneuerbare Energiequellen haben Nachteile. Und einer davon ist gravierend: Die Ressourcen sind nicht in ausreichender Menge verfügbar, wenn es zu Dunkelflauten kommt. Zu wenig Wind und Sonne bedeuten, dass auch Deutschland auf Reserven zurückgreifen muss oder Strom von den EU-Nachbarn kauft. Nun will die Bundesregierung mehr Gaskraftwerke bauen, damit das Land auch in schweren Zeiten gut versorgt bleibt. Dafür sollen Milliarden fließen, und zwar aus staatlichen Zuschüssen.

Beschwerde eingereicht: Dieser Energieversorger übt offiziell Kritik

Die Pläne werden zum Teil scharf kritisiert. Unternehmen mit innovativen, nachhaltigen Lösungen könnten demnach einen Wettbewerbsnachteil haben. Auch der Energieversorger 1Komma5° hat ein Problem mit dem Vorgehen und empfindet es als unfair. Es setzt auf erneuerbare Energien und zählt somit zu den Cleantech-Unternehmen in Deutschland. Die Pläne der Bundesregierung sehen hohe Subventionen für die neuen Kraftwerke vor, während solche Unternehmen kaum Vorteile hätten.

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1Komma5° kritisiert auch einen Punkt, der vor allem Verbraucher verärgert: Der Ausbau könnte zur Folge haben, dass die Kosten für sie insgesamt steigen. Mit hohen Stromkosten hatten viele Haushalte in den vergangenen Jahren bereits zu kämpfen. Nun drohen möglicherweise weitere Preisexplosionen. Deshalb hat der Energieversorger jetzt eine Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht. Ohnehin ist auch die EU nicht ganz einverstanden mit dem Plan der Bundesregierung. Nach aktuellem Stand soll Deutschland wohl keine Genehmigung für die ursprünglich geplante Anzahl bekommen, sondern für weniger Kraftwerke. Bald dürfte sich zeigen, wie die Umsetzung des Mega-Ausbaus erfolgen darf und welche Abstriche die Regierung dabei machen muss.