Der 8-Stunden-Arbeitstag ist in Gefahr. Zum Tag der Arbeit am 1. Mai warnt ein Spitzengewerkschaftler vor der Entwicklung, die sich aktuell abzeichnet. Denn: Die Deutschen sollen zukünftig noch mehr arbeiten.
Schafft die deutsche Regierung den 8-Stunden-Arbeitstag ab? Laut Gewerkschaftlern besteht die Möglichkeit, dass dies tatsächlich geschieht – zulasten der Arbeitnehmer. Es drohen wahrhafte Horror-Szenarien, auf die niemand Lust haben dürfte.
8-Stunden-Arbeitstag in Gefahr: Tragische Folgen drohen
Den 8-Stunden-Arbeitstag gibt es in Deutschland seit über 100 Jahren – genauer gesagt seit 1918. Schon damals forderten Arbeiterbewegungen einen besseren Schutz für Arbeitnehmer. Denn: In den Jahren zuvor gab es diesen quasi nicht. Arbeitgeber konnten so viele Stunden von ihren Angestellten einfordern, wie sie wollten. Natürlich ohne dafür mehr Gehalt auszuzahlen. Daher wurde Arbeitnehmern am 15. November 1918 der 8-Stunden-Tag in einem Abkommen zugesichert – bei vollem Lohnausgleich.
Diese Regelung hat bis heute Bestand. Aber: Studien zeigen, dass seit Beginn der 2000er-Jahre immer mehr Unternehmen in Deutschland eine Wochenarbeitszeit von mehr als acht Stunden pro Tag fordern. Laut einer Studie des Kölner Instituts zur Erforschung sozialer Chancen arbeitete ein deutscher Arbeitnehmer in den 2000er-Jahren im Schnitt 42 Stunden pro Woche. Daher bestimmte die EU im Jahr 2003, dass die durchschnittliche Arbeitszeit inklusive Überstunden 48 Stunden nicht überschreiten darf. Kippt jetzt also der 8-Stunden-Arbeitstag, hätte das gravierende Folgen.
Experten warnen: Ende des 8-Stunden-Tages wäre fatal
Reformpläne der neuen Regierung Deutschlands sehen vor, den 8-Stunden-Tag abzuschaffen. Gewerkschaftler warnen schon jetzt: Dadurch wären 13 Stunden Arbeit am Stück möglich und immer längere Tage könnten zur Norm werden. Besonders kritisch sehen Experten diese Entwicklung für den Handel, die Paketzustellung, Logistik, Pflege und mehr. Der Grund: Der Druck auf die Angestellten könnten ins Unermessliche wachsen und körperliche wie psychische Folgen haben.
Möglich machen will die Regierung diese Änderung, indem sie das tägliche Limit für die Arbeitszeit abschafft und stattdessen eine wöchentliche Obergrenze vorschreibt. Experten warnen, denn schon jetzt haben die deutschen Angestellten insgesamt über 600 Millionen Überstunden angesammelt. Diese lassen sich jedoch aufgrund der hohen Arbeitsbelastung nicht abbauen.