Spektakulär: Taucher finden „Schatz aus Karlsruhe“ in der Ostsee!

Symbolbild

Karlsruhe-Insider (dpa) – Polnische Taucher haben nach eigenen Angaben in der Ostsee das Wrack des Frachtschiffs «Karlsruhe» entdeckt, das 1945 mit vielen Ostpreußen-Flüchtlingen an Bord versenkt wurde.

«Wir sind praktisch sicher, dass es sich um die «Karlsruhe» handelt», sagte Taucher Lukasz Piotrewicz am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Dies ergebe sich aus der Position und der Form des Schiffs sowie aus erkennbaren Details wie dem Schornstein und der Schraube. Völlige Gewissheit könne es aber erst geben, wenn die polnische Meeresbehörde die Genehmigung erteile, Gegenstände zu bergen. An Bord machten die Taucher Militärfahrzeuge, Porzellan und viele Kisten mit unbekanntem Inhalt aus.

Laut der polnischen Nachrichtenagentur PAP verließ das Dampfschiff am 12. April 1945 den Hafen Pillau bei Königsberg (Kaliningrad). An Bord waren rund 1100 Menschen, die meisten davon Flüchtlinge aus Ostpreußen. Am nächsten Tag wurde der Schiffskonvoi, in dem die
«Karlsruhe» unterwegs war, von sowjetischen Fliegern bombardiert. Der Frachter sank, etwa hundert Menschen überlebten.

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Das Wrack liegt in 88 Meter Tiefe, mehrere Dutzend Kilometer nördlich des Hafenortes Ustka. Die Sucharbeiten der Taucher hätten ein Jahr gedauert, sagte Piorewicz. Zur Ortung habe man unter anderem die Berichte sowjetischer Kampfpiloten ausgewertet.

Nach Angaben der Taucher könnte der Fund der «Karlsruhe» möglicherweise auch Aufschluss über den Verbleib des legendären Bernsteinzimmers geben. Dieses sei zuletzt in Königsberg gesichtet worden, von dort habe auch der Frachter mit einer großen Ladung seine letzte Reise angetreten. Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. hatte die kostbar geschnitzten Wandtäfelungen aus Bernstein 1716 dem russischen Zaren geschenkt. Deutsche Soldaten brachten den legendären Prunkraum 1942 nach Königsberg. Dort verliert sich seine Spur. Seitdem kursieren viele, oft abenteuerliche Theorien über seinen Verbleib.