Sperrgebiete: Nächste Seuche breitet sich in Deutschland aus

Ein Mann in einem Schutzanzug, der auch den Kopf bedeckt. Er hat zusätzlich eine durchsichtige Schutzbrille auf sowie eine Atemmaske mit Filter. Der Hintergrund des Bildes ist grau und verschwommen. Man versucht sich offenbar vor einem Virus oder einer Seuche zu schützen.
Symbolbild © imago/IPON

Erneut müssen die Behörden Sperrgebiete ausrufen, denn die nächste Seuche – und mit ihr eine große Gefahr – breitet sich in Deutschland aus. Auch Einwohner müssen in den betroffenen Gebieten auf der Hut sein.

Ein gefährlicher Erreger breitet sich in Deutschland aus. Aufgrund der von ihm verursachten, nächsten Seuche sind neue Sperrgebiete nicht zu vermeiden. Durch diesen Druck entstehen weitere Schutzmaßnahmen, doch die Bevölkerung sollte wachsam sein.

Bedrohung aus dem Verborgenen: Was in einer Gemeinde für Unruhe sorgt

Zwischen blühenden Wiesen und von den verschiedensten Insekten bevölkerten Gärten wirkte der Ortsteil Badekow in der Gemeinde Gresse bis vor Kurzem wie ein Idyll. Doch der Schein trog: In dem kleinen Ort im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns löste das Entdecken einer seltenen Bienenkrankheit Alarm unter Imkern aus. Die “Amerikanische Faulbrut”, eine bakterielle Seuche, befällt gezielt Bienenlarven und zerstört Brutwaben so aggressiv, dass ein gesamtes Volk in wenigen Wochen zusammenbrechen kann. Die Gemeinde Gresse reagierte umgehend. Rund um den betroffenen Standort legte das Veterinäramt einen Sperrbezirk mit einem Radius von etwa einem Kilometer fest. Wer in dieser Zone imkert, darf keine Völker, Waben oder Geräte mehr aus dem Gebiet bewegen.

Die unsichtbaren Sporen des Erregers haften hartnäckig an Imkermaterial – selbst getrockneter Honig kann die Krankheit weitertragen. Schon räubernde Bienen reichen aus, um einen neuen Ausbruch auszulösen. Die Seuche ist nicht neu, aber tückisch. Ihre Sporen können Jahrzehnte überleben – sogar in alten, nicht desinfizierten Holzrahmen. Über den Handel mit gebrauchtem Imkermaterial kann sie unbemerkt große Entfernungen überwinden. Besonders in warmen Monaten, wenn Bienen weit fliegen, ist die Gefahr einer unkontrollierten Ausbreitung am höchsten. Laut Experten ist die Früherkennung entscheidend: Ein verdächtiger Geruch im Stock, eingesunkene Zelldeckel oder zähe Masse in Brutzellen gelten als deutliche Warnzeichen.

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Nächste Seuche: Sperrgebiete sollen Massensterben stoppen

Derzeit häufen sich im Norden Deutschlands die Fälle – Tendenz steigend. Für Menschen ist der Erreger ungefährlich, der Honig bleibt genießbar. Doch für Imker kann eine Infektion existenzbedrohend sein. Eine Behandlung mit Medikamenten gibt es nicht. Stattdessen müssen betroffene Stöcke oft vollständig vernichtet werden – durch Abbrennen von Beuten und Waben.

Um die Verbreitung zu stoppen, greifen die Behörden auch zu alternativen Methoden: Beim sogenannten Kunstschwarmverfahren werden gesunde Bienen in neue, sterile Kästen umgesetzt, während das verseuchte Material entsorgt wird. Auch nicht gemeldete Hobbyimker müssen jetzt ihre Bienenhaltung anzeigen – andernfalls drohen Bußgelder und Seuchenherde im Verborgenen.